kleine Automatenkunde...


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Geschrieben von Hanomedes am 05. März 2014 13:30:41:

Als Antwort auf: Wie "denkt" der Wandler und wie "spricht" er mit dem Motor? geschrieben von rasta-fahrer am 05. März 2014 11:06:56:

Hi Rastafahrer,

Erstmal vorweg, warst Du nicht auch ein L206 Treiber? Schande über Dich dass der verrottet ist….

Uralte Automatikgetriebe arbeiten m.W. mit festen Schaltpunkten, es sei denn es gibt den Kick Down, dann wird in den niedrigsten möglichen Gang geschaltet.

Der Wandler ist nicht einfach eine Kupplung sondern eine Art stufenloses Getriebe. Je größer die Motordrehzahl gegenüber der Abtriebsdrehzahl ist, desto höher wird das abgegebene Drehmoment, interessanter weise sind damit auch Übersetzungen ins Schnelle möglich, das heißt wenn die Abtriebsdrehzahl über der Motordrehzahl liegt, kann trotzdem noch Leistung übertragen werden. Der Wirkungsgrad des Wandlers ist umso so geringer, je größer die Drehzahldifferenzen sind, daher werden bei einer längeren Übersetzung mit mehr Drehmoment zwangsläufig mehr Wandlerverluste auftreten. Beim Bergabfahren mit leichter Motorunterstützung würde also mit niedrigeren Motordrehzahl noch etwas angeschoben, bis man unmerklich die Grenze unterschreitet bei der der Motor zwar höher als Leerlauf dreht, aber trotzdem mehr Leistung im Wandler vernichtet wird als auf die Straße kommt.

Wenn Du vom Gas gehst, ist es ein bisschen so wie auskuppeln, allerdings frisst die Automatik dabei immer noch viel Leistung. Zum Rollen lassen (geht bei mir ab ca. 3,5-4% Gefälle) empfehle ich daher die Automatik auf N zu stellen.

Ich denke eine niedrige Öltemperatur im Wandler verringert durch eine höhere Viskosität den „Schlupf“ wird aber den Nachteil haben dass größere Strömungsverluste auftreten. Im Falle einer längeren Übersetzung ist ein möglichst dickes Öl aber wohl die bessere Lösung, ansonsten dreht der Motor trotz längerer Übersetzung genauso hoch wie vorher und produziert nur mehr Wandlerverluste. Versuche am besten einen Wandler von einem Motor mit höherer Leistung zu verwenden, diese sind steifer wodurch die erwünschte Drehzahl erst möglich wird.

Gruß
Dominik


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