Ich gab mal n Auszug aus meinem mündlichen Referat


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]


Geschrieben von Werner am 07. April 2014 10:29:37:

Als Antwort auf: mal wieder was verwechselt. geschrieben von Henzo am 04. April 2014 23:54:15:

Moin,

lang ists her, da haben wir Studenten an der FH über Atomreaktoren geplaudert. Ich erinnere mich gut an einen Kommilitonen, der meinte wegen der langen Verstrahlungszeit brauche man sich keine Sorgen zu machen : "Das Know how geht doch nicht verloren . . . " Darauf sagte ich: "Richtig, das wird ja mikroverfilmt in die Salzstöcke eingelagert . Hoffentlich kann das in 3000 Jahren auch noch jemand lesen und entsprechende Anlagen bauen"

Damals wußten wir noch nichts von Fässern, die im Salzstock rosten und leck werden.

Im Energiereferat habe ich dann ausgeführt, daß sich bis dato (1981) noch kein Atomkraftwerk in Deutschland so richtig gelohnt hat. Das gab den ersten Minuspunkt beim Professor.

Sodann habe ich weiter gemeint, wir Ingenieure sollten uns nicht auf das hohe Roß setzen und so tun, als können wir alles. Solange es Menschen gibt die vor AKWs Angst haben wir vor dem Geist in der Flasche, dürfen wir uns nicht elitär darüber hinwegsetzen.

Ein Tüftler, der zuhause irgendwas interessantes tüftelt und sich damit innerlich über das gemeine Volk hinweg hebt, hat sicherlich seine Daseinsberechtigung, solange er damit keinen Schaden anrichtet.

Aber Atomanlagen sind eine soziale und politische Angelegenheit, die der Zustimmung der Allgemeinheit bedürfen. Wie soll ein Einzelner sowas bauen ????

Der Erbauer ist angewiesen auf Gelder, Raum, Mitarbeit, Akzeptanz und vor allem . . . . Nutzung (!) der großen gemeinschaftlichen Anlage.

So was darf man nicht arrogant übersehen. Wenn jemand das nicht will, dann hat man sich darauf einzustellen und nicht über die Gefühle anderer hinweg sich zum Menschen der Oberklasse zu erklären.

Das gab beim Professor ein paar richtig fette Minuspunkte, die mich letztlich auch ein Semester gekostet haben. Gottseidank dachte nicht jeder im Kollegium so.

1981 war der Störfall in Harrisburg schon bekannt, aber die USA waren ja weit weg. Bei unserer Diskussion damals gab es noch kein Tschernobyl und kein Fukushima. Und zum Zeitpunkt dieses Beitrages glaubt auch noch keiner an :


(soundso, könnt Ihr selber irgendwas einsetzen)


Es wird aber eintreten, genau wie der nächste Flugzeugabsturz, in dem vielleicht einer von uns sitzt. Wir werden den nicht mehr fragen können, ob es ihn bekehrt hat. Genauso wenig, wie die Leute aus den AKWs.


Gruß

Werner

Wie lesenswert findest Du diesen Beitrag?                 Info zur Bewertung




Antworten:


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]