Paar Grundlagen...


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Geschrieben von mannimmond am 29. August 2014 13:21:05:

Als Antwort auf: Total OT: Datensicherung Synchronistation geschrieben von Horst E am 27. August 2014 19:36:04:

Hallo Horst,

einige verschiedene Problemchen kommen hier zusammen:

- Synchronisierung verschiedener Master
(also wenn Die Dateien an verschiedenen Stellen liegen und jeweils dort lokal bearbeitet und dann irgendwann zu den anderen Rechnern übertragen werden) geht grundsätzlich irgendwann mal in die Hose. Versuch es garnicht erst. Ein Ablageort - z.B. auf dem NAS - sollte der Master sein.

- Dauerhaltbarkeit von Speichermedien
Kein Speicher hält ewig, je besser die Lagerbedingungen desto höher ist jedoch die Lebenserwartung.
Viele Medien fallen aufgrund der zu gerigen Kappazität von vorneherein weg. Übrig bleiben dann noch diverse Flash Speicher (Speicherkarten, USB Sticks, SSD), Magnetfestplatten und Magnetbänder. Vor Flash Speichern möchte ich an der Stelle warnen - die fallen gerne mal aus, Magnetbänder sind in der Praxis für den Heimgebrauch zu teuer und zu unhandlich (die müssen im passenden Klima gelagert werden). Magnetfestplatten sind relativ zuverlässig, und dank USB ist auch relativ sicher, daß man sie in 10 Jahren noch mit dann aktuellen Rechnern lesen kann. Ausserdem sind sie ziemlich billig.

Wogegen willst Du Deine Daten schützen?
1. Defekt von Speichermedien
2. Versehentliche Manipulation (egal ob durch dich selber, Dritte, Viren etc.)
3. Zerstörung der Speichermedien (Brand...)

Anforderungen an die verschiedenen Fälle:
1. Hier helfen Sicherungskopien auf anderen Medien (z.B. Platten eines anderen Herstellers)
2. Hier helfen nur Kopien der älteren Daten (in der Praxis inkrementelles Backup).
3. Hier hilft nur ein Backup an einem anderen Ort (oder einem entsprechend geschützten Platz)

Bequemlichkeit
Hast Du im Prinzip ja schon selbst angedeutet - die Bequemlichkeit siegt. Das Backup sollte also weitgehend automatisiert laufen so daß Du Dich nur gelegentlich drum kümmern musst. Das schließt auch schon das Magnetband aus.

Welche Daten müssen überhaupt und wie oft gesichert werden?
Eine Unterteilung der Daten in wirklich wichtige, und im Prinzip unnötigen Müll, oder nach Änderungshäufigkeit kann den Bedarf an Sicherungsspeicher erheblich reduzieren. Lokale Kopien von irgendwelchen Setupprogrammen, Kopien von der eigenen physikalisch vorhandenen DVD Sammlung etc. müssen eigentlich nicht gesichert werden.

Wie ist es um Deinen Internetzugang bestellt? Geschwindigkeit? Volumen? Mein Konzept sieht gerade an einem zweiten Standort mit Internetzugang ein NAS (oder eventuell FritzBox mit externer Festplatte) ein automatisiertes Backup vor. Eventuell kannst Du bei einem Freund oder einem Internetanbieter (bei vielen 1und1 Paketen sind 100GB dabei!) Platz auf dem NAS bekommen (denk dann aber unbedingt darüber nach wer Deine Daten lesen kann - Stichwort Verschlüsselung - können viele kleine NAS mangels Rechenleistung auch nicht).

Wenn Du Dich für ein NAS entscheidest - denk darüber nach ob es WOL (Wake On LAN, das heißt in der Praxis das NAS legt sich schlafen und wird bei Bedarf vom PC oder der FritzBox aufgeweckt) können sollte, und wieviel Energie es verbraucht. Viele kleine, billige NAS können kein WOL.

Und abschließend - denk daran auch den Recovery Fall zu überprüfen. Es kommt in Firmen nicht so selten vor, daß brav gesichert wird und noch keiner bemerkt hat, daß die Wiederherstellung nicht funktioniert oder auf dem Sicherungsmedium nix brauchbares drauf ist.

mannimmond



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