Re: Solar und Sterling


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Geschrieben von R.Lang am 26. Januar 2015 11:00:32:

Als Antwort auf: Solar und Sterling geschrieben von Der Große 945 am 26. Januar 2015 09:13:43:

Hallo Sebastian,
die theoretischen Angaben sind ja beeindruckend, nur in der Realität haperts dann etwas.
Einfach weil in Mitteleuropa zuwenig der eingestrahlten Energie auf dem Solarempfänger ankommt. Meine täglichen Aufschreibungen für eine 10KWp PV-anlage zeigen das die Einstrahlungsdynamik von 66,xx KWh - 600wh/Tag streut. Um den besseren Wirkungsgrad zu nutzen reichen die 5 Tage die in 2 Jahren der max. Ertrag statt fand nicht aus. Gut bei Solarthermie ist der Wirkungsgrad etwas grösser wenn man die geeigneten Solarempfänger einsetzen kann, nur genügend Wärmestrom wird dann immer noch Mangelware sein, denn was nicht am Absorber ankommt kann nicht gewandelt werden, wolkenarme Zone vorausgesetzt funktioniert das schon,

Meine Erfahrung auf Inseln in Nähe des Equators ist jedoch , das auch dort zu bestimmten Jahreszeiten der Himmel bewölkt ist, in diesen Zeiten dürfte dann der Ertrag auch nur eingeschränkt verfügbar sein.

In dem Wüstengürtel, als auch in den Breiten auf der Höhe Süd-Spaniens ist die Wahrscheinlichkeit schon besser das dort erfolgreich ein Stirlinggenerator solar betrieben werden kann. Allerdings müsste man einen Parbolspiegel dauernd nachführen, die Parabolrinnensysteme die in Südspanien und in Marokko zur Erprobung gebaut wurden, werden dort nur in einer Richtung nachgeführt, der dort verwendete Wärmeträger ist ein Thermoöl, die geerntete Wärme (> 300 grad Cel.)wird in grosse Wärmespeicher eingespeisst. Aus diesen Wärmespeichern werden dann möglichst rund um die Uhr Dampfturbinen die elektr. Generatoren antreiben gespeisst. Ohne den Wärmespeicher würde eine solche Anlage nicht ausreichend sicher funktionieren.

Das dürfte auch für den Stirlingmotor zutreffen. Wobei noch erschwerend hinzu käme, das die Belastung des Generators möglichst konstant sein sollte, sonst gibt es erhebliche teilweise nicht lösbare Regelungsprobleme in den Anlagen.

Der Wärmespeicher kann zum Beispiel nicht beliebig schnell reagieren. Wenn es ein Salzspeicher ist bei dem Salz aufgeschmolzen wird, muss man von dem Bereich in dem die Kristalbildung aus der Schmelze statt findet weg bleiben, würde der gesamte Speicherinhalt auskristallisieren so entstünden sehr hohe Volumenänderung des Speichermedium mit entsprechenen Folgen. Die gesamte Problematik hier zu schildern würde den Beitragsumfang sprengen, daher als Resüme nette Idee, praktisch kaum wirtschaftlich als Kleinanlage darstellbar.

Es gab einen Hersteller in Kempten im Allgäu der einen 1KW SolarStirling angeboten hat, die Firma gibt es inzwischen nicht mehr,die sind Pleite gegangen.

Den gleichen Stirling haben sie auch mit Peletts und mit Öl befeuert betrieben, diese Geräte funktionierten auch recht gut, aber trotzdem zu teuer.

Ich habe ein solches Gerät mal auf einer Umweltmesse besichtigen können, nur der Preis war echt abschreckend. Obwohl das Aggregat als Hermetikgehäuse ausgelegt war, mussten die das Gehäuse mit Stickstoffgas aus einer Druckflasche nachfüllen. Der Betriebsdruck des Gehäuses lag bei etwa 20 bar. Den Abwärmestrom (Niedertemperaturseite) haben die auf der Messe mit einem Luftschlauch aus dem Raum geleitet. Im grossen Ganzen eine nette Studie, die allerdings erst dann ne Chance hätte wenn sie wirtschaftlich günstigere Kostenstruktur nachweisen könnte als es konventionelle Systeme schon können.

MfG R.

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