Re: Nein


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Geschrieben von RHR4 am 06. Februar 2015 11:45:33:

Als Antwort auf: Re: Nein geschrieben von Joachim S am 05. Februar 2015 23:44:04:

Servus Jo

Auf die Eule gehe ich nicht ein, das weist du ja.
Seine Texte interessieren mich nicht, ich kenne seine Texte daher nicht, und kann daher auch kein Urteil darüber abgeben.

>>Dir halte ich dann mal zu Gute, dass du nicht so ganz genau weißt, was du da eigentlich verteidigst. Weil du ja nach eigenem Bekunden Eules Beiträge garnicht erst liest...<<

Du weißt was du verteidigtst!
Ich weiß aber auch was ich verteidige!
Ich kann deine Argumentation schon verstehen.
Im Gegensatz kannst du meine anscheinend nicht verstehen.

Warum sollte ich antiquiert, oder ewig gestrig wirken wenn ich die aktuellen Entwicklungen meiner Sprache ignoriere?
Das ich cool, Alter, Opfer wirklich in meinen Sprachgebrauch aufnehmen muß meinst du ja hoffentlich nicht.
Aber warum sollen Begriffe die unsere Großeltern benutzt haben überholt sein, oder seltsam aufstoßen?

Du schreibst die Sprache ist lebendig.
Natürlich ist sie das.
Ich kann aber nichts damit anfangen, wenn die Sprache einen gesetzlichen Herzschrittmacher eingepflanzt bekommt.
Ich kann mit dem Binnen I, den Töchtern in der österreichischen Bundeshymne, und vielen anderen, der politischen Korrektheit entspringenden Änderungen der Sprach nichts anfangen.
Das Karusell dreht sich immer schneller, und ein Begriff wird durch immer neuere, angeblich menschenwürdigere Begriffe ersetzt.
Wie ist denn der Stand der politischen Korrektheit zur Zeit?
Bimbo - Neger - Schwarzer - Afrikaner - Nicht Weisser???
Und du denkst das ändert etwas auf dieser Welt?

Antiquiert und ewig Gestriger, vieleicht aber auch bodenständig, verwurzelt, ursprünglich, heimatverbunden.

lG Herbert

PS.: Wenn du meine Argumentation nicht verstehen kannst, vieleicht schaffen das andere.

>>Beispielsweise weist der Philosoph Slavoj Žižek darauf hin, dass sich „politisch korrekte“ Begriffe abnutzten (die Ersatzbegriffe erben mit der Zeit die Bedeutung des Wortes, das sie ersetzen sollten), wenn sie nicht mit einer Veränderung der sozialen Wirklichkeit einhergingen. So sei allein durch eine fortwährende Neuschöpfung von Ersatzbegriffen (wie in dem US-amerikanischen Beispiel Negro – black people – coloured people – African-Americans) noch keine Veränderung erzielt, wenn nicht den Worten eine tatsächliche soziale Integration folge. Die rein sprachliche Prägung immer neuer Begriffe enthülle die Unfähigkeit, die tatsächlichen Ursachen von Rassismus und Sexismus allein durch Sprachpolitik zu überwinden. Zudem entstehe durch die laufende Neuschaffung von Begriffen eine exzessive Struktur, da jeder Begriff durch den folgenden seinerseits unter Diskriminierungsverdacht gestellt und entwertet werde. Dieser Effekt wird auch „Euphemismus-Tretmühle“ genannt. Laut Žižek versuche die Geisteshaltung der „politischen Korrektheit“ durch ihre zirkuläre Selbstbezogenheit alle Spuren der Begegnung mit „dem Realen“ (Lacan) zu beseitigen. Mit ähnlichen Argumenten vertritt der Germanist Armin Burkhardt die Auffassung, dass politische Korrektheit auf lange Sicht nicht erfolgreich sein könne, wenn nicht zugleich die alten Tabus, Vorurteile oder Aberglaube überwunden würden.
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