Kerl...


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Geschrieben von Peter vdl am 12. Februar 2015 19:13:46:

Als Antwort auf: Re: Sorry, Tobias, sprichst Du die gleiche Sprache? geschrieben von Tobias am 12. Februar 2015 13:54:18:

Moin Tobias,

Erster Schritt: Durchs Haus dackeln und von sämtlichen Teilen, die irgendwie nen Kabel haben die Leistungsangaben ablesen, sich überlegen und aufschreiben, wann nutze ich die und wie lange.

Zweiter Schritt: Sich überlegen, wo man ohne Komforteinbußen stromhungrige Dinge staffeln kann oder gar durch andere Geräte, die den selben Zweck erfüllen ersetzen kann. Beispiel: Muß die Waschmaschine laufen, wenn der Elektroherd benutzt wird? Müssen Waschmaschine und Trockner gleichzeitig laufen? Können die auch hintereinander laufen? Kann man den Elektroherd durch nen Gasherd ersetzen? Kann man die Waschmaschine an Warmwasser anschließen? Kann man die Wama tagsüber laufen lassen oder muß es Nachts sein?

Komforteinbußen fangen ganz schnell an zu Nerven, spätestens dann schimpft man nur noch auf die Anlage, die einem diese auf zwingt. Deshalb ohne Komforteinbußen planen.

Nun haste klarheit, wieviel Strom du wann brauchst. Das ist die Grundvoraussetzung für jeden weiteren Gedanken, das bestimmt dir nämlich die Anlagengröße, Speichergröße und alles drum herum, ohne das kommst du nicht zum

Dritter Schritt: Anlagendimensionierung. Was für natürliche Energiequellen stehen dir zur Verfügung? Sonne? Wind? Wasser? Eigene -nicht gepachtete - Ackerfläche? Was darfste Nutzen? Was ist sinnvoller anderweitig genutzt? (Bsp. Acker für Lebensmittel) Was ist in den ersten beiden Schritten als maximale Leistung, die das System bringen muß heraus gekommen? Wann muß sie anliegen? Wie lange muß sie anliegen? Was ist mit dem Rest? Reicht Einphasig oder will ich unbedingt Drehstrom haben? Für mich gehört da auch mit dazu was kannste finanziell stemmen? Wie sieht's mit handwerklichem Geschick aus? Sprich was kannste selber machen und was mußte teuer machen lassen? Was ist mit Folgekosten?

Ohne die Zahlen und Abschätzungen ist eine Insel eigentlich zum Scheitern verurteilt, da entweder Überdimensioniert und damit schlicht zu Teuer oder schlimmer noch Unterdimensioniert und damit von Ausfällen geplagt.

Das Aggi, das du im Auge hast macht 9kW, ich nehme das einfach mal als Hinweis für eine Dimensionierung, daß auch nen Elektroherd möglich sein soll. Sonst braucht's keine so hohen Spitzenleistungen. Für eine entsprechende Anlage nur mal fix die erstbesten Treffer zusammengeklickt wie ich es hier anfassen würde, geht sicher noch besser und billiger, egay ist in sachen PV ne Apotheke.

PV-Module: http://www.ebay.de/itm/Solarmodul-250-Wp-Polycrystalline-Solarpanel-PV-Modul-wahlbar-4-6-8-10-Stuck-/390745350273

Davon 3 Sätze a 6 Stück machen 4,5 kWp für 3.687 €. Hier in Norddeutschland bringen die übers Jahr knappe 3000kwh, in der Türkei eher richtung 4500. Besser wären monokristalline Zellen, Polys tun's aber auch, liefern nur nicht so viel. Die Finger würde ich weg lassen von Dünnschiss äh -schichtmodulen, sie bringen nicht den Ertrag und die Laufzeit, sieh sie als teure Designerstücke an.

All-in-One-Wechselrichter: www.ebay.de/itm/Wechselrichter-Effekta-AX-fur-Batteriespeicher-1KW-2KW-3KW-4KW-5KW-/261546142069

Gibt's günstiger direkt aus Taiwan, heißt da nur pip-msx 2424 oder pip-ms 3248, google ist dein Freund... Davon drei Stück, wenn wirklich 9kw Spitze gefordert sind die 4000er oder die ms3248, macht 2925 Euro, und du hast noch Luft den PV-Generator bei Bedarf noch zu vergrößern. Jeweils vier Module in Reihe, und diese Strings dann Parallel. Max. 3 solcher Strings kannste dann parallel an jeden Wechselrichter hängen, macht 9kwp Maximal. Bei dem ms2424 wärste mit 2 parallelen Strings a 3 Module am Limit, dafür mit 2337 Euro fast 600 Euro günstiger als mit den 4kW-Laderichtern. Fehlt noch nen

Akku: Für den Anfang ne gebrauchte Staplerbatterie, z. B. sowas: http://www.ebay.de/itm/Staplerbatterie-Bj-12-24-V-8-PzSH1000-Ah-Preis-1-650-00-Mwst-ab-Lager-/151583092097 Für das "kleine" System ausreichend, für den großen Laderichter müssen's 48V sein, sprich nen zweiter gleich großer Akku in Reihe. Macht 1761,20 Euro für die "kleine" Lösung.

Nun fehlen nur noch Kabel, nen paar Sicherungen - zum Absichern von den niedrigen Gleichspannungen aber hohen Strömen eignen sich NH-Sicherungen ganz gut - für die Paneele nen Montagegestell und das System versorgt dein Haus an 7 Tagen in der Woche 24 Stunden lang mit Strom. In der Spitze mit dem kleinen Wechselrichter mit 7,5kw, Anlaufströme dürfen 5 Sekunden bis zu 15kW machen, bei dem 48V-WR mit bis zu 9,6kW, 19,2kW Anlaufstrom. Ohne E-Herd biste mit dem kleinen System für knappe 10 Riesen einmalig ziemlich alle Sorgen los, lediglich der Akku wird wohl in ein paar Jahren ersetzt werden wollen, der Rest sollte 20 Jahre lang dann einfach nur Strom produzieren.

Bei einer reinen Dieselaggregateversorgung gibst du das Geld mit hiesigen Heizölpreisen gerechnet in zwei Jahren alleine für Heizöl aus. Die Anschaffungskosten für das Aggi kommen noch oben drauf, genau so wie Wartungskosten etc. Nen Moppel kann im Winter oder wenn die Sonne zu lange zu schwach ist das System als Lückenfüller unterstützen, als alleiniger Energielieferant ist's völlig ungeeignet.

Rußige Grüße
Peter

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