Verschleiss in Automatikgetrieben


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Geschrieben von huebi am 01. Juni 2015 11:37:18:

Als Antwort auf: Re: Werte ohne Einheiten - Getriebeöl Counter geschrieben von R.Lang am 31. Mai 2015 23:22:55:

Moin zusammen.

> Auch wenn das Öl keine Kraft überträgt, [...]
Das Oel uebertraegt im Automatikgetriebe immer die volle anliegende Motorleistung in den Rest des Antriebstrangs.
Da Leistung = Drehmoment * Drehzahl gilt, wird im Extremfall (Fahrstufe eingelegt, Bremse getreten, womit die Drehzahl gleich null ist, und dann Vollgas gegeben)
schon mal die gesamte anliegende Leistung ins Oel und nicht in die Bewegung des Fahrzeugs abgegeben.
Mit dieser Prozedur ist die Maximaltemperatur des Oels von ~125 Grad Celsius nach etwa einer Minute erreicht.
Allgemein laesst die Temperaturbelastung das Oel altern.
Je hoeher diese ist, desto schneller ist das Oel verbraucht.
Ueber die Lebensdauer verschlechtern sich Reibbeiwert und Viskositaet des Oels nicht unerheblich.
Diese Verschlechterungen fuehren dann zu verstaerktem Verschleiss im mechanischen Teil des Getriebes.
Auch koennen Stoerungen in der Getriebesteuerung auftreten (Gangwechsel braucht zu lange, Schlaege beim Schaltvorgang, Kupplungen rutschen).

Eine "Lebensdauerfuellung" ist, je nach Belastung und Erwartung an die Lebensdauer eines Fahrzeugs, also eher Quatsch.

> [...] (Das Oel) wird zumindest bewegt und mit Gas vermischt.
> Wobei ich die letztere Feststellung eher spekuliere.
Luft im Hydraulikteil des Getriebes wird durch mehrmaliges Durchschalten durch alle Fahrstufen zuverlaessig entfernt, stellt also kein echtes Problem dar.
Auch eventuell vorhandene geringe Mengen an Wasser werden im Betrieb zuegig ausgekocht (siehe 1. Absatz).

> Denn Gasbläschen in einem hydraulichen Antriebsstrang würden Karvitation verursachen können, das ist in einem Strömmungsgetriebe sicherlich kontraproduktiv.
Ja, das waere in der Tat kontraproduktiv.
Die Getriebe, insbesondere der Wandler, sind allerdings so konstruiert, dass Kavitation sehr sicher nicht auftritt.
Da die Schaufeln im Wandler sehr duenn sind, wuerden sie bei Auftreten von Kavitation binnen sehr kurzer Zeit zerstoert werden.

> Das könnte die Ablagerungen an den Magneten erklären.
Die Ablagerungen an den Magneten bestehen fast ausschliesslich aus dem Abrieb der Stahlscheiben in den Kupplungen des Getriebes.
Wenn dort groessere Kruemel zu finden sind, sollte das genauer analysiert werden, denn das deutet meistens auf Schaeden hin.


Viele Gruesse,
huebi

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