Halbwissen etwas erhellt.


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Geschrieben von Werner am 03. Juni 2015 22:37:49:

Als Antwort auf: Dieseltanks sind explosionsgefährlich - Benzintanks eher nicht geschrieben von JD Parker am 02. Juni 2015 19:05:55:

Moin,

der Dampfdruck bei 40 °C wird angegeben als Kennwert. Er hat aber für die Explosionsgefahr keine Bedeutung. Geh mal vier Zeilen höher, da steht der Flammpunkt mit 56 °C angegeben.

Diesel ist ein sog. A3 Stoff und darf bis 55 °C keine explosiblen Dämpfe bilden. Die "Bemühungen" der Raffinerien sind da durchaus erfolgreich. Sie destillieren den Stoff bis auf den Punkt genau. Ein allzu hoher Flammpunkt ist auch wieder unerwünscht, weil der Destillationsaufwand bedeutet und der Diesel beim Kaltstart evtl. schlechter zündet.

Dennoch ist etwas Wahres dran: bei einigen älteren Common-Rail Dieseln hat sich der Tankinhalt bisweilen auf über 60 °C aufgezeizt, weil die HD-Pumpe richtig Energie in den rücklaufenden Saft gegeben hat. Das erste Diesel-Flugzeug (mit Thielert-Motor, ein Derivat vom Baby-Benz) hatte sogar Thermometer im Tank mit einer Anweisung, die Temperatur nicht über 40 °C steigen zu lassen . Der Pilot konnte den Rücklauf auf die beiden Tanks umschalten.

Problem bei den Sportfliegern: die Tanks sind nicht druckfest - wozu auch. Wenn dann aber der Außendruck abnimmt, wird das Gemisch in der Tankatmosphäre fetter, weil der Dampfdruck des Diesels unverändert bleibt und der Luftdruck aber fällt. Das führt dann dazu, daß mit steigender Flughöhe der Flammpunkt immer weiter fällt.

Airliner haben ein Inertgassystem, was die Luft aus den Tanks verdrängt. Vor Jahrzehnten hat es schlimmer Unfälle gegeben, weil die Flugzeugtanks esplodiert sind. Bei Autos gibt die Statistik wohl noch keinen Nachrüstbedarf her.


Gruß

Werner



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