Fischer Tropsch und andere Irrwege, Bilanztricks


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Geschrieben von Heinz am 03. Juli 2015 22:57:13:

Als Antwort auf: Fischer-Tropsch? geschrieben von Peter vdl am 03. Juli 2015 10:51:02:

Hi nochmal,
Naja, wenn Benzin "sowieso schon da ist" macht es wohl eher Sinn, dieses mit geeigneten Motoren zu verfahren. Also die Benziner in dafür technisch vertretbaren Segmenten einzusetzen, sprich PKW, ist von der gesamten Energiebilanz sicher nicht die dümmste Idee.
Das ist wie mit dem LPG. Es ist ein Begleitprodukt der Mineralöle bei Förderung und Raffination. Es hat die lästige Eigenschaft, dass es bereits bei 8 bar sich verflüssigt (Pipeline geht schon mal nicht). Deswegen ist es eigentlich unwirtschaftlich, sich mit der Handhabung näher auseinander zu setzen - man fackelt es ab, fertig.
Nun kann man es aber auch in Behälter verpacken und vermarkten, sofern man dafür Förderungen bekommt, die am Ende eine Wirtschaftlichkeit darstellbar machen.
In Deutschland haben wir auf Autogas eine Steuerentlastung, die es mit Benzin in etwa konkurrenzfähig macht.

Als Pöler könnte man da aufschreien, und sagen, warum ein Mineralölprodukt eine Steuerentlastung bekommt, wo es doch mehr CO2 Freisetzung leistet als unser Rapsöl. Richtig! Wenn man aber die Betrachtung umkehrt, und bedenkt, dass das Gas ansonsten abgefackelt würde, also bei voller CO2-Emission energetisch komplett ungenutz bleibt, dann ist Autogas doch wieder eine CO2-Vermeidung.

Und nun wieder zur eigentlichen Wahrheit. Wenn wir Diesel durch Pöl ersetzen dürften, müsste insgesamt weniger Mineralöl gefördert werden, damit gibts auch weniger Benzin und Autogas und der CO2 Bilanz wäre wirklich geholfen.

Leider ist das ganze Thema CO2 komplett zu Taschnespielertrickserei verkommen. Man muss sich nur das aktuelle "Eckpunkte-Papier zur Energiewende" der Koalitionsspitzen durchlesen bzw. am besten gleich den Kommentar von Prof. Claudia Kempfert: http://green.wiwo.de/reserve-kraftwerke-vergoldeter-ruhestand-fuer-kohlemeiler/. Dann wird das recht klar. Sie ist offenbar so wütend geworden, dass sie kein Blatt vor den Mund nimmt.
Irgendwie sagen die Leute, die Ahnung haben recht klar und deutlich was da abläuft, aber es hört keiner hin. Brot und Spiele fürs Volk, fast jeder trägt ständig seine Menschenfernsteuerung (Smartphone) mit sich, von der er sich mehrmals stündlich seinen Tagesablauf und nächste Interessenschwerpunkte vorgeben lässt.
Mal einen wichtigen Sacheverhalt über längere Zeit abwägen, durchdringen und verstehen und einer Lösung zuführen ist eine Tugend, die allzu gerne und (gefühlt) freiwillig dem allgegenwärtigen Multitasking geopfert wird. Dass die Verarbeitungskapazität des menschlichen Gehirns nicht nach "Moore´s Law" mitwächst bleibt offensichtlich unberücksichtigt?!

Ich sehe das mit großer Sorge,

Grüße
Heinz


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