Re: OT Sandsteingebäude dämmen


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Geschrieben von Johannes D am 13. August 2015 11:20:07:

Als Antwort auf: OT Sandsteingebäude dämmen geschrieben von Manuel [ER] am 12. August 2015 21:56:54:

Hi Manuel,

hast Du die Hütte schon, oder gehts um grundsätzliche Überlegungen?

Mal so vorne weg, wie Du sicher schon gelesen hast bin ich eher ein "Dämmgegner".

Meine Überlegungen sind folgende:

- So lange Du nicht weist woher die Feuchtigkeit kommt, brauchst Du nicht über Dämmung
nachdenken.
- In Deiner U-Wert Rechnung sind die Wände 40 cm stark (ist für Sandstein ja nicht untypisch)
mit dem veranschlagtem Aufbau der Dämmung hast Du über 50 cm Wandaufbau, das behindert den
Lichteinfall enorm. Oft sind in alten Häusern die Fenster ja nicht so riesig. Das fühlt sich
schnell wie kleine Schiesscharten an.
Die Fensterlaibungen müssten ja auch entsprechend gedämmt werden.
- Zementputz ist eher nicht diffussionsoffen, also daher als Putz auf eine feuchte Wand nicht
geeignet
- VOR der Dämmung muss sichergestellt sein das die Wand trocken ist und bleibt oder das System
muss so ausgelegt sein, das die eindringende Feuchtigkeit auch weg kann.
- Zum Aufbau, Verschalung mit Eiche wird ganz schön teuer, hast Du mal geguckt was 10 mm (ist fast
weng weng) Bretter in Eiche kosten? Deutlich günstiger und auch ziemlich witterungsbeständig wäre
Lärche, ungehobelt also sägerauh ist ne ganze Ecke billiger und gefällt mir persönlich optisch
recht gut, die feinen "Flusen" die vom Sägen drann hängen verwittern recht schnell

Aus eigener Erfahrung, im Erdgeschoss unseres Hauses (nicht unterkellert, Bj unbekannt > 100 Jahre alt)
war die Aussenwand von innen mit Styropor und Gipskarton ( 2 oder 3cm) "gedämmt", das Raumklima war
fürchterlich, immer so ein bisschen wie in nem Kellerraum.
Wir haben die "Dämmung" rückgebaut und von innen mit Rotkalk verputzt (wegen der sehr unterschiedlichen
Beschaffenheit des Untergrunds hatte uns der Verputzer von Lehm abgeraten). Das Raumklima ist nun deutlich
besser. Im Ergeschoss ist es deutlich kühler als im relativ "neuen" Haus meines Kollegen und das obwohl im
OG in einigen Räumen aktuell das Fachwerk von innen nicht Verputzt ist und es durch alle Ritzen "zieht" und
die Deckel zum OG nicht isoliert oder gedämmt ist.

Zum Brennstoff-Verbrauch kann ich keine qualifizieren Angaben machen, seid Einbau der Heizung ändern
sind ständig die beheizte Fläche und/oder der Bauzustand essentiell.

Wenn Dämmung, dann ein fehlertolerantes System! Wir renovieren ja jetzt schon einige Jahre und was ich daraus
gelernt habe ist vor allem folgendes. Wenn der Aufwand bergrenzt sein soll (vor allem zeitlich) dann ist es
bei vielen Dingen schwierig es 100%ig hinzubekommen.

Und auch Obacht (ich weis jetzt nicht wie alt Dein Objekt ist) bei Handwerken die "Erfahrung im Altbau" haben.
Es gibt nen riesen Unterschied zwischen Altbau 1960 und Altbau 1860...

Lt dem Link hier:

http://www.baulinks.de/webplugin/2010/1212.php4

gehen 20 bis 25% der Wärme durch die Aussenwand verloren. Sagen wir mal der l Heizöl kostet 80 Cent
und Du verbrauchst 5000l Heizöl pro jahr, dann wären das 4000 EUR Kosten fürs Heizöl pro Jahr, davon
25% wären 1000 EUR/a, ist schon ne Menge Kohle.

cu

Johannes D.

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