Abgesenkte Laufbuchsen ganz schon beim Renault Dauphine


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Geschrieben von huebi am 21. März 2016 12:40:09:

Als Antwort auf: Abgesenkte Laufbuchse, wie geht denn sowas ? geschrieben von Werner am 20. März 2016 20:11:49:

Moin Werner.

Diese Motoren haben nasse Laufbuchsen.
Es sind Open-Deck-Motoren, d.H. der Wasserkasten ist oben offen und die Laufbuchsen haben im Bereich der Kopfdichtungsflaeche keine Verbindung zur Motoraussenwand.
Zur Kurbelwelle hat jeder Zylinder einfach nur ein Loch.
Auf den Rand des Loches wird dann eine (Fuss-)Dichtung aus Dichtungspapier gelegt.
Danach wird dann der Aussenbund im unteren Teil der Laufbuchse auf diese Fussdichtung gestellt.
Wenn die Fussdichtung dann irgendwann nachgibt, geht natuerlich die Vorspannung auf der Kopfdichtung floeten und es sieht nach kaputter Kopfdichtung aus.

Wenn der Ueberstand der Buchsen nicht genau gemessen wird und die Fussdichtungen nicht entsprechend in passender Staerke erneuert werden, gibt die Kopfdichtung nach kurzer Zeit wieder nach.

Bei modernen Motoren ist die Zylinderlaufbuchse statt mit Papierdichtung mit zwei O-Ringen in Nuten im Loch im Motorblock abgedichtet. Der obere dichtet dann das Kuehlwasser ab und der untere das Motoroel.
Wenn einer von beiden versagt, laeuft die Fluessigkeit durch ein Druckentlastungsloch nach aussen ins freie.

Fuer viel Leistung (= hohe Spitzendruecke) taugen Open-Deck-Motoren grundsaetzlich nicht.
Beim BMW M61 V8-Motor reissen z.B. schon bei moderaten Ladedruecken die angegossenen Aluminiumzylinderrohre mit eingepressten Stahllaufbuchsen an der Druckseite in Laengsrichtung auf.


Viele Gruesse,
huebi

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