Ja nein ja nein


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]


Geschrieben von Werner am 06. April 2016 13:47:11:

Als Antwort auf: Re: Jaja, die Mädels :), aber der eigentliche Grund ist ein anderer geschrieben von Christoph [FO] am 06. April 2016 08:59:24:

Moin,

dieses System trifft vom Ansatz her ins Schwarze, benötigt aber tatsächlich jemanden, der die Unerschrockenheit eines Informatikers besitzt und bereit ist und in der Lage, sich damit ein wenig zu beschäftigen.

Generell ist es in der Regelungstechnik so, daß man bei zu hohen zu erwartenden Totzeiten von Regelung auf Steuerung umstellen muß (Regelungstechnik 1. Semester).

Aber was ist träge ? Ein PKW-Motor, der während der Beschleunigung auf das Lambda-Signal im Abgas warten muß, ehe er sein Gemisch verstellt, wird sich fürchterlich verschlucken und laufen, wie ein Sack Nüsse. Also bekommt er eine Steuerung, die schon vorher weiß, was er braucht. Der Selbstlernmodus ist eigentlich schon wieder eine Regelung, da gemessene Ergebnisse an die Steuerung zurückfließen. Früher war das in der Lehre streng getrennt, heute verschwimmen diese Grenzen etwas. Wir reden bei einer Motorsteuerung über Bruchteile von Sekunden.

Bei einer Heizung reden wir von Stunden oder sogar Tagen. Wie Sönke schon ganz richtig schreibt, kann eine Fußbodenheizung, die mit sehr geringem Delta T arbeitet, eigentlich schon über die Vorlauftemperatur geregelt werden. Aber nicht immer sind die Isolierungen des Hauses so ideal, daß das auch funktioniert. Anders gesagt, die Wärmeübertragung läuft dann doch über ein so großes Delta T, daß Schwankungen, wie Sonneneinstrahlung etc. sich unangenehm auswirken.

Raumthermostate sind eine Zeitlang überhaupt nicht mehr verbaut worden, sondern nur noch Außenfühler, weil eben genau die Regelung weg sollte und durch eine Steuerung ersetzt. Später kamen sie dann wieder, die Raumthermostate, und sollten der Heizungssteuerung "gute Tips" geben, wie sie regelt. Mein Eindruck: selbst mit den etwas einfacheren Systemen ist der Standardheizungsbauer schon überfordert. Wenn dann der Kunde absolut Null Plan hat von solchen Dingen und ständig wieder anruft: "Ja wissen Sie, heute nacht, als ich mal zur Toilette mußte, da war das ganz komisch, da war es im Badezimmer schön warm, hat mir gut gefallen, aber im Flur hab ich dann doch gefroren in meinem dünnen Nachthemd . . . . usw. usw."

Also irgendwann werden dann diese System einfach installiert und totgelegt.

Der gravierendste Nachteil einer Fußbodenheizung war damals bei meinen Eltern der, daß man die Raumtemperatur eben NICHT schnell mal eben hoch oder runter fahren kann. Auf Zeigerstrich regeln geht, über alle Jahreszeiten hinweg, aber nicht jeder möchte es auch immer gleich haben in der Bude.

So, wie du es beschreibst, traue ich Dir zu, es in den Griff zu kriegen mit einem solchen System, aber zwei Heizperioden sollte man schon einplanen, um es wirklich stabil zu haben. Geräte zur getrennten Drosselung der einzelnen Kreise gibt es genug.

Der schlechte Ruf von "soviel Elektronik" ist hauptsächlich darin begründet, daß es ziemlich kompliziert wird. Funktionieren tun die Sachen schon. Inwieweit sie den Nerd benötigen, möchte ich lieber nicht definieren müssen. grinsi

Gruß

Werner

Wie lesenswert findest Du diesen Beitrag?                 Info zur Bewertung




Antworten:


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]