525kV, 2GW..."lüttes" Kabel
Geschrieben von ray am 30. Mai 2016 13:36:48:
Als Antwort auf: Re: Trasse geschrieben von Joachim S am 26. Mai 2016 19:17:04:
Moin,
Auf der H-Messe war das HGÜ-System von ABB zu sehen. Andere System habe ich nicht gesehen bzw. kenne ich nicht- werden ähnlich sein denke ich.
Mir war danach (anschauen und mit dem Messeonkel von ABB reden) nicht klar, warum:
-stattdessen fette Masten über Land zu ziehen sind
-u.a. auch diese Trassen nicht unter/bei Hauptverkehrstrassen anzulegen (BAB)sind
-das xmal so teuer sein soll wie Überland
Die größten Hindernisse (Messeonkel) sind tatsächlich die Verlegung ohne Dränschichten im Boden zu zerstören (gut, muss man sich Mühe geben-geht aber)und die Idee mit den BAB oder Bahntrassen sei wg. der Bauarbeiten (Stau) und der Interessen der Betreiber (?!?) schwer zu realisiseren. Mannomann-wenn das handfeste Gründe sind....
Technische Gründe dagegen kamen nicht (gut, ABB als Quelle halt..). Wer es sucht wird überrascht sein, wie so eine HGÜ-Trasse untenrum aussieht....da macht jeder Siedlungsabwasserkanal mehr Arbeit. Kabelkerntemperatur max. 70°C, Außenmantel so bis 30°C bei Nennleistungsübertragung von 2GW (1,5x Grohnde). 1m der Leitung könnte man unterm Arm tragen. Die eigentlichen technologischen Brocken sind die Umsetzerstationen (die nebenbei aber auch ähnlich wie GKW das Netz durch gezieltes Bereitstellen von Blindleistungs stabilisieren können.
Die Kabel sind nicht besonderst geschützt: Deckschicht 2m, da drin Plastiktafeln als obere Abdeckung gegen Beschädigung, Flatterband, Füllsand und feddich-wenn Baggerkontakt, dann verdampft der halt 
.
..ich hoffe es gibt bessere Gründe warum die Leute jahrelang mit HGÜ-Trassen-Projekten närrisch gemacht werden und immer empfindlicher gegen spürbare(sichtbare?) Technikfolgen werden als das bißchen Kabel.
Gruß
ray
PS: die 2GW ist die bewußte Systemgrenze für eine Kabeleinheit, damit bei Ausfall quasi "nur" ein GKW aus dem Netz fällt. Im Schadensfall wird übrigens an der Umformerstation (Wechselstromseite) getrennt, da keine sinnvolle Technologie zum Löschen eines 2GW-DC-Lichtbogens besteht