OT: Nochmal Wirbelrohr

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Geschrieben von Werner am 12. Juni 2016 14:44:59:

Moin,

wir hatten ja mal das Wirbelrohr als Auspuff zum Thema.

Ich bin vor einigen Wochen über etwas gestolpert, was ich nicht erklären kann, was allenfalls über den Wirbelrohr-Effekt verständlich wäre. Wir haben in Japan einen Schiffsdiesel mit Gas in Betrieb genommen (unser Part war der Gasteil).

http://marine.man.eu/two-stroke/low-speed-technology

Das Gas wird mit sehr hohen Drücken überkritisch dem Motor zugeführt. Überkritisch bedeutet, bei der Temperatur läßt es sich auch mit höchsten Drücken nicht mehr verflüssigen. Durch Expansion kühlt das Gas sehr stark ab und erreicht wieder die atmosphärische Verflüssigungstemperatur. Dabei liegen dann ein paar Prozent Flüssigkeit vor und der Rest ist Gas.

Vor dem Eintritt in die Maschine gab es noch einige Ventile, Schutzventile, Bypass usw. Wir haben für die Versuche unsere Gashochdruckpumpe ohne den "Dicken" laufen lassen und das hochverdichtete Gas über ein Expansionsventil abgeführt. Die Abführung erfolgte annähernd drucklos. Ich war der Meinung, daß es erstens sehr laut werden müßte bei der Hochdruckentspannung und zweitens gleich am Ventil eisigkalt werden müßte. Das entspricht auch meinen Erfahrung bisher.

Aber nein ! Das Ventil wurde nur handkalt, es bildete sich etwas Kondenswasser außen und genauso im nachfolgenden Rohr. Das Geräusch war angenehm leise und erst nach einigen Metern kam ein scharfer Rand, wo die Leitung komplett vereiste und dann so, wie ich das kenne, über hunderte von Metern als vereiste Leitung weiterführte. Dies solange, bis durch die Umgebungswärme alles aufgetaut und aufgewärmt war.

WARUM ??

Ich kann mir das nur so erklären, daß es durch die Ventilkonstruktion zu einem enormen Drehwirbel gekommen ist, der die nachfolgenden Meter der Rohrleitung als Wirbelrohr ausgebildet hat. Das würde erklären, warum es so schön leise war und warum die Wandung fast warm war.

Jedenfalls n dolles Ding, da staunt der Inbetriebnahme-Ingenieur.

Grüße

Werner

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