oT: der Magnetbenzinhahn am Roller


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Geschrieben von Werner am 25. Juli 2016 17:01:51:

Moin liebe Gemeinde,

hatte ich Euch seinerzeit von meiner Superduperspezialerfindung berichtet, wie man 50er Roller auch bei nur gelegentlichem Gebrauch immer wieder schön ans Laufen bringt ? Die Maschinchen haben ja einen Unterdruckbenzinhahn. Einen anderen manuellen einzubauen, wäre unsäglicher Aufwand mit Tankänderung usw. usw.

aaaber, durch eine aufgeklebte Unterlegscheibe innerhalb des Benzinhahnes und durch einen starken Magneten von außen angelegt (Vorsicht, flitscht leicht an den Tank und wenn Finger dazwischen => kleines Aua !) öffnet der Hahn sich bereits, wenn der Motor noch gar nicht läuft. Der Anlasser würde das zwar auch schaffen, aber irgendwann saugen diese Tutakter nicht mehr richtig, weil die Einlaßmembranen am Kurbelhaus nicht mehr richtig schließen und irgendwann geht auch der Anlasser nicht mehr, weil die Batterie . . . .. und irgendwann, ja irgendwann da stehste da und versuchst es per Kickstarter.

Eine Weile hat meine nicht patentierte Erfindung auch gut funktioniert, aber dann sah ich meine Teuerste doch wieder treten und probieren und wieder treten. Der Roller bekam eine extrem schlechte Kaltlaufphase, ging ständig aus und ließ sich jetzt schließlich hoch auf dem Laster nach Hause bringen. Es ging einfach nichts mehr. Meine Freundin hatte schon gewußt, daß man durch Gaswegnehmen den Unterdruck vergrößert und dann wieder Sprit nachläuft. Sie meinte, daß man in der Stadt damit auch klar kommt, solange man nicht den ganzen Kaiser-Karl-Ring mit Vollgas fährt. Also fast wäre sie noch zum Zweitaktexperten geworden.

Nach dem Abladen zerlege ich den Benzinhahn und stelle fest, daß die ferromagnetische U-Scheibe ab ist. Der Klebstoff war eben auf Dauer doch nicht benzinfest.

Also dann, was tun? Nach langem Probieren, Fluchen und Überlegen habe ich mich entschieden, den Unterdruck-Klimbim zu töten. Der Unterdruck beim Kicken ist so minimal, daß sich rein gar nichts mehr tut. Raus mit der fiddeligen Membran, rein mit dem selbstgefertigten, ferromagnetischen Verschlußventil und alles mit (angeblich) benzinfesten Kleber abgedichtet.

Nach der Montage kleckert es aus allen Poren. Was hab ich mir da angetan ?! Also alles wieder ab und die Klebstoffreste runterpulen. Keine Arbeit - eine Strafe !!

Dann das gute alte Uhix-Plus, den antiken Kleber und noch mal probiert. Eine kleine Undichte, aber wegen was anderem - gut. Er hält dicht . . . so halbwegs.

Magneten drauf, das Benzin sprudelt. Magnet ab, Benzin steht. Soooo muß das!

Der Sonntag ist also mal wieder rum und nur aus dem Bestandsgerümpel ohne Zukaufware wurde alles wieder gemanagt. Vorhin Probefahrt, Roller läuft, läuft richtig . . . . obwohl, man könnte ja vielleicht mal nach dem Automatikgetriebe schauen, es läßt den Motor nicht richtig hochdrehen, so daß die Beschleunigung schwächelt. Erst im langen direkten Gang dreht der 50er hoch und saust los. Aber wenn ich da ran gehe, dann wieder am Sonntag, wenn es nix zu kaufen gibt ;).


Warum tut man sowas ? Weil der Roller mit seinen über 20 Jahren immer noch schneller läuft, als die heutigen Drosselteile ? Weil die Freundin sich von ihrem Schatz so schlecht trennen mag ?

Nein, der wahre Grund ist, weil man(n) will und weil man es kann !!! Quod erat demonstrandum. Die Fahrt durch die frische Luft wirkt sich direkt auf das Belohnungssystem der Psyche aus . Herrscher über Kraftstoffgemisch und Magnetismus - das kesselt !!


Gruß

Werner


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