Das ist wirklich eine etwas doofe Situation


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Geschrieben von Werner am 26. Juli 2016 09:42:00:

Als Antwort auf: Re: Vorsicht mit Hitze ! geschrieben von Horst E am 26. Juli 2016 07:22:46:

Moin,

beim pinterest wollte ich mich eigentlich nicht anmelden - wer weiß, was da alles wieder kommt.

An der Antriebsseite ist so ein Schmiertöpfchen ? Könnte das noch irgendwie das äußere Lager festhalten ?

Ich würde gerne noch zwischen Gehäuse und Laufrad sehen können, aber soweit ich beurteilen kann, hat sich auf der Welle schon mächtige Auftragskorrosion gebildet. Die muß erstmal weg, ehe man ans Abziehen denkt. Diese Reste schieben sich sonst darunter und dann ist das Rad geliefert, wenn Gewalt angesetzt wird. Die Nabe platzt dann auseinander.

Ich denke nicht, daß das original eine Preßpassung war. Der Unterschied im Spiel ist so gering, daß man bei solchen Maschinen das nicht am Rundlauf merkt. Eine echte Preßpassung würde bei Grauguß eine noch wesentlich stabilere Nabe bedingen. Dieses Gußteil ist nicht am CAD dafür optimiert worden. Die Paßfeder überträgt das Drehmoment und für eine Preßpassung gibt es keinen Grund. Das ist im Werk mit Sicherheit einfach nur sanft drüber geschoben worden.

Ideal wäre eine Drehbank mit der Möglichkeit, solch große Räder spannen zu können. Aber vielleicht kannst Du den Lagerbock selbst nutzen, wenn sich die Geschichte noch einigermaßen drehen läßt.

Der ganze Schmodder auf dem im Bild rechten Zapfen muß runter. Selbst wenn die Welle dort ein paar Zehntel zu dünn werden sollte. Selbst, wenn Du mit der Feile die Welle an der Stelle achteckig bekommst, ist das noch nicht so schlimm, als wenn sich Partikel aus Jahrzehnten unter die Nabe schieben wollen.

Die Welle braucht an der verrosteten Stelle nicht genau zu sein. Wenn sie einen halben Millimeter dünner wird, bricht sie deshalb auch noch nicht. Ich würde versuchen, daß ganze in Rotation zu bringen und dann quasi spanabhebend das Zeug zu entfernen. Ideal wäre, mit einem Stichdrehmeißel genau zwischen die Kante des Rades und die Welle zu gehen. Das Rad hat gewiß noch eine Fase innen an der Nabe und dort ist alles zugewachsen und zeigt dir den ganz dicken Effenberger.

Ganz große Vorsicht mit Schleifstaub !!! Gut entfernen nach dem Abschleifen mit Schmirgelband o.ä. Diese Winzkörnchen graben sich ins Material und machen Dir und den Bauteilen beim Abziehen das Leben schwer.

Wenn alles sauber ist, den Abzieher nochmal ansetzen und mit etwas Überredungskunst auf den Wellenstummel bzw. auf den Abzieherdorn . . . Positiv an der Sache ist, daß Grauguß und Stahl nicht miteinander fressen.

Wenn alles nicht zum Erfolg führt, läßt sich eine solche Welle aber auch ohne übertriebenen Aufwand wieder neu fertigen. ich würde sie (die Welle) vorsichtig ausbohren, wenn alles nichts hilft und dann aus C45 oder so eine neue machen. Ich denke, daß der der Hersteller einfach Präz-Stangenware genommen hat und die Enden bearbeitet - so hat es jedenfalls mein Lehrbetrieb gemacht.


Tolles Teil übrigens derdickedaumen

Gruß

Werner

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