Re: Wirkung von RME auf Dichtungen


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Geschrieben von r.lang am 07. September 2016 22:37:53:

Als Antwort auf: Re: Ja, das stimmt. geschrieben von Christian am 07. September 2016 14:45:14:

Hallo,
ja normalerweise verbaute Dichtmaterialien die für Dieselbetrieb vorgesehen sind können durch RME ihre Dichtwirkung verlieren.

Was passiert da?

Bei fast allen elastischen Dichtmaterialien werden Weichmacherzuschlagsstoffe zugegeben. Bei den üblich verbauten Werkstoffen vor der RME-Zeit haben die Hersteller meist Perbunan als Werkstoff verbaut. Dessen Weichmacher wird bei RME-kontakt jedoch ausgelöst und durch RME-moleküle ersetzt. Dabei kann der Werkstoff auch noch quellen. Wird nun eine so vorgeschädigte Dichtung wieder mit normalem Diesel benutzt so geht die RME-moleküle im Dieselkraftstoff in Lösung. Die Quellung geht auch zurück. Der Dichtwerkstoff verliert seine innere Kompression und wird steinhart. In diesem Zustand kann er keine Dichtwirkung mehr entfalten, und je nach dem wo er eingebaut ist, sind Sekundärschäden nicht ausgeschlossen. Zum Beispiel: drehende Antriebswellen können von dem Hart gewordenen Werkstoff regelrecht zerrieben oder zerspant werden. Die Schadstellen kann man meist dadurch erkennen das Kraftstoff ausläuft, bzw die ESP keinen Druck mehr aufbaut. Der Motor springt dann auch nicht mehr an.

Es gibt Ignoranten die die Alarmzeichen nicht wahr nehmen. Die vom Treibstoff mitgerissenen Abriebpartikel werden im Hochdruckteil der Einspritzanlage dann nach wenigen Betriebsstunden sehr teure Schäden verursachen. Wer dann immer noch nicht kapiert hat, das er einen sterbenden Motor unter der Haube hat, der kann erleben das Kolbenböden durchschmelzen und andere Schrotteffekte zum Exodus des Motors beitragen.

Nachdem also im Markt die Erfahrung gemacht wurde, dass die alten Dichtmittel nicht RME-fest sind, haben die Hersteller reagiert und die Technik RME-fest ausgestattet.

Hinweise ob es bei Deinem Fahrzeug so ist sollte die Fachwerkstatt wissen bzw. es wäre auch in der Gebrauchanleitung für Dein heiliges Blechle erwähnt.

Wenn Dein Fahrzeug noch keine Freigabe für RME-treibstoff hat, ist das nur ein Sorgfältigkeitsproblem. Denn solche Fahrzeuge lassen sich durch Austausch der Dichtwerkstoffe RME-fest machen. Viton ist der RMEfeste Werkstoff.

Dazu sollte man sich jedoch einen erfahrenen Dienstleister der auch das erforderliche Verständnis aufbringt suchen. Wer da zum Billigheimer geht käuft zweimal. Denn gerade in der Treibstoffhydraulik ist höchste Sorgfalt angesagt.

Da habe ich einige Forenteilnehmer die aus Österreich kommen im Visir. Aber da solltest Du durch höfliche Kontaktaufnahme selbst aktiv werden. So wie diese Kollegen hier im Forum erlebt habe, sind es hochprofessionelle PÖLtreffen-organisatoren die fair und sehr hilfsbereit sind.

Freundliche Grüsse nach Wien

rainer

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