Jaja, schon klar


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Geschrieben von Werner am 19. November 2016 14:57:32:

Als Antwort auf: Krönung geschrieben von Hansewolfgang am 17. November 2016 08:30:31:

Moin,

der Begriff Kachelofen sagt überhaupt nichts, außer, daß sich mehr oder weniger schöne Kacheln daran befinden.

Die Idee, einen Ofen mit mehreren Hinterlüftungen und Wärmeübertragern zu bauen, der auch noch so viel Masse hat, daß er als Wärmespeicher fungiert, ist in der Tat nicht verkehrt.

Aber Ihr hättet unseren Kachelofen sehen sollen. Die Vorbesitzerin hatte in der Ölkrise und in der Nostalgie sich so etwas anfertigen lassen, aber die Ausführung war so schlecht, daß man das Ding eigentlich sofort hätte reklamieren müssen. Was damals wirklich los war, ist heute Spekulation, aber ich tipp mal darauf, daß in der Eile der vielen Öfen aus dieser Zeit der Ofenbauer schlicht nicht fertig geworden ist mit der Arbeit.

Eine wirklich gut durchdachte Luftführung für die Verbrennungsluft war mit Kanal und Klappe vom Keller aus installiert und kurz vor dem Ofen einfach noch ohne Durchbruch. Die Luft konnte den Ofen gar nicht erreichen. Nun ist dieses Haus nicht so dicht, daß man nicht auch mit der Zimmerluft arbeiten könnte, der neue gebrauchte tut das ja auch zur vollsten Zufriedenheit, aber dann geht es weiter: Der aus Stahl geschweißte Brennraum hatte eine zweite Hülle, die ganz offensichtlich dazu dienen sollte, das Innere des Ofens nicht mit direkter heißer Strahlungswärme zu überhitzen, sondern als Wärmetauscher Luft von unten nach oben strömen zu lassen, die dann aus den verschiedenen Schiebeöffnungen des Ofens wieder austreten sollte. Alles gut soweit, jedoch war diese zweite Hülle unten offen und oben zu !!!

Hätte man das alles vorher gesehen, dann hätte man dort evtl. noch Löcher reinbohren können. Der Brennraum sah für mich sehr ähnlich dem eines Großserienproduktes von Fa. Fröhling, bei dem dieser Mantel als Wasserkühlung bzw. Aufwärmung des Wasser gedient haben sollte. Wir hatten früher im Elternhaus einen Holzkessel und der sah genauso aus.

Wie auch immer, der Brennraum hatte damit faktisch eine Isolierschicht und entsprechen schlecht wurde die Wärme ausgenutzt. Der Holzverbrauch war immens und wenn man die Hinterlüftung öffnete, wurden die Kacheln schnell kalt. Die Vorbesitzerin hatte einen Winter lang versucht, damit Öl zu sparen und schließlich aufgegeben. In der Brotbackvorrichtung (sehr nett gemacht) hatte sie dann ab dieser Zeit immer das Schuhputzzeug gelagert. Ihr könnt Euch den Gestank vorstellen, als wir das erste Mal probemäßig heizen wollten und eine Tube platzte und den Inhalt von außen auf den Kessel sprühte . . . . . .

Die alte Dame war im Heim und kam auch nicht mehr zurück. Beim Ausräumen des Hauses war das einfach übersehen worden.

Ich habe seit den 70ern mit Öfen zu tun. Sowohl für Privatbereich als auch im Job mit richtig großen Dingern. Wenn mir einer mal einen Kachelofen verkaufen will, muß er schon technisch gut überzeugen. Aber irgendwann baue ich mir vielleicht mal selbst einen.


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