Überhaupt nicht !


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Geschrieben von Werner am 19. Januar 2017 11:21:20:

Als Antwort auf: Eigentlich nicht geschrieben von waldi am 18. Januar 2017 13:31:24:

Moin,

der Rückstau wird beim Turbo-Diesel nicht gebraucht, es ist auch ziemlich unerwünscht, aber leider unvermeidbar.

Die Arbeitsturbine des Turbos braucht eine Menge Druck, um die Leistung zu bringen. Dieser Druck wird nicht zum Nulltarif aufgebracht. Der Motor muß beim Ausschubtakt dagegen an arbeiten. Allerdings bekommt er einen Bonus dabei, weil in der Phase des überkritischen Abblasens - also kurz nach dem Öffnen des Auslaßventils - hohe Strömungsverluste auftreten, die beim freien Abblasen einfach nur Energie verbraten. Unter Gegendruck sind die Verluste nicht so hoch und die Energie wird genutzt => um den Turbo anzutreiben!

So wurden früher die Turbos als Seligmacher verkauft.

Tatsächlich handelt es sich bei den üblichen Turbos um fast reine Staulader, deren Energie durch den Motor selbst aufgebracht werden muß. Der Motor pumpt, die Turbine treibt (mit keinem sehr guten Wirkungsgrad) und das Verdichterrad pustet. Man könnte auch ein Getriebe nehmen und damit den Ladeverdichter antreiben. Aber das Getriebe würde ein Mehrfaches eines normalen Turbos kosten und wäre auch sehr empfindlich - dann lieber so.

Das große Thema bei Zweitaktdieseln ist, daß hier der Motor selber keinen Pumpdruck aufbringen kann. Hier muß zwingend der Ladedruck höher sein, als der Abgasdruck, sonst findet keine Durchströmung durch die Brennräume statt. Somit muß also ein Turbo für Zweitakter ganz anders ausgelegt sein - was mancher Bastler gern übersieht.

Aber trotz all dieser Verluste und Nickeligkeiten lohnt der Ladereinsatz, weil er den Hubraum des Motors quasi vergrößert ohne die mechanischen Folgen.


Gruß

Werner

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