Nein, definitiv kein Hexenwerk


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Geschrieben von Werner am 07. Februar 2017 01:30:41:

Als Antwort auf: Re: Ot: Jo, was willst Du mit Hacker-Motoren ? geschrieben von Joachim S am 06. Februar 2017 15:46:31:

Moin Jo,

die Inbetriebnahme ist kein Ding. Das geht bei den Hackers nicht anders, als bei China-billig oder USA-mittelpreiswert. Saft drauf und ab geht's!

Der Grund, daß ich sowas nicht habe, ist einfach der Preis und die Tatsache, daß ich mich nicht in diesen Leistungsklassen bewege. Des Prinzip ist das gleiche. Für die großen Flugmodelle mit richtig Leistung benutze ich Verbrenner, habe einen ganz süßen 35 ccm Honda-Motor - aber das hab ich ja schon . . .hab ich ja schon . . .hab ich ja schon . . .

Der Schnellhochlauf solcher Motoren ist nicht schwierig. Ich weiß nicht, ob Du in Zehntelsekunden denkst oder in Hundertstel. Aber bei den fetten Helis sind ganz enorme Lastsprünge gefragt, wenn richtig rumgeturnt. Da geht es von Normal in Rückenflug und in wilden Kapriolen.

Dennoch würdest Du vermutlich nicht fragen, wenn es nicht richtig zackig zugehen müßte in Deinem Rennauto. Wahrscheinlich ist ein Low-Last-Lauf bei Drittel Drehzahl ganz vernünftig, wenn kein Druck gebraucht wird. Ich würde aber das dann vielleicht so schalten, daß der Motor erst beim Gaswegnehmen sich schon mal fertig macht zum Aufdrehen. Ich bin kein Rallyefahrer und weiß nicht, in welchem Takt der Fahrer auf den Pedalen rumorgelt.

Der Regler wird normalerweise über eine Fernsteuerung angesteuert. Der Empfänger wandelt die Signale in Rechteckimpule um die mit einer Frequenz von (ich glaube) etwa 50 Hz ausgesendet werden und deren relative Länge zwischen Low und High aussagt, wieviel Prozent Ausschlag gefordert wird. Es gibt Servotester von Conrad, die dieses Verhalten simulieren. Allerdings sind Käufer dieser Teile enttäuscht über das schlechte Stellverhalten. Die Spanne ist wohl viel zu groß, so daß das getestete Servo entweder nur Vollausschlag oder Nullausschlag hat. Ich hatte schon vor, mir sowas mal zu kaufen und ein anderes Potentiometer dran zu machen. Ich suche nämlich für meinen kleinen Flieger immer noch nach einer eleganten Methode, beide Vergaser gleichsinnig und synchron fahren zu lassen. So ganz traue ich mich aber an das E-Gas nicht ran. Wenn da mal ein Wackler drin ist, muß Wernerchen notlanden . . . . gruebel Erlaubt ist es eh nicht.

Da Du mit Steuerungen und Robotern besser bewandert bist, würde ich Dir zutrauen, das Steuersignal für die Regler selbst irgendwie zu erzeugen. Literatur gibt's darüber reichlich im Netz und es soll auch schon Dümmeren gelungen sein.


Wenn der Lader nur kurzzeitig aufdröhnen muß, wirst Du evtl. gar keine Kühlung brauchen. Die Motoren haben einen extrem guten Wirkungsgrad und bekommen in den Rekordmodellen auch nicht so wahnsinnig viel Kühlung.

Die Idee, einen Bootsmotor mit Wasserkühlung zu nehmen, ist keine gute. Die richtigen Powerdinger sind Außenläufer, da kannst Du höchstens Wasser draufkippen, aber keinen Kühlkreis anbringen.


Wenn ich mal diesen Motor nehme:

https://www.rc-hobby24.com/Q100-5L


Dann wäre das wohl der Leistungsbereich, den Du meinst. In der Beschreibung steht das sog. Timing mit 25° empfohlen. Das ist diese "Vorzündung", die ich meinte. Das Lastverhalten Deines Kompressors ist dem eines Schwirrflügler durchaus ähnlich. Für den Motor müßte das also ok sein.

Am besten bringst Du auf der Welle noch ein kleines Gebläse an, und kühlst damit den Außenläufer. Es gibt wohl Experten, die den Motor mit Infrarot auf Temperatur überwachen. Details weiß ich aber nicht. Die Dinger sind auf jeden Fall sehr robust und dürften den Rallye-Einsatz gut meistern.


Bürsten-Gleichstrommotoren für 10 kW sind rar. Evtl. findest Du auf Ebay noch alte Keller-Motoren (nicht Hauskeller, sondern Fa. Keller, inzwischen pleite). Bis 5 kW habe ich die schon gesehen, sind aber im Vergleich zu den bürstenlosen Außenläufern mordsschwer und schlechter im Wirkungsgrad. Allerdings laufen die wie nix hoch, wenn Du Saft drauf gibst. Einem Modellfliegerkollegen von mir hats mal die Schnauze des Flieger weggerissen, weil der Motor mit voller Spannung anlief. Das war zuviel des Drehmoments.


Wenn Du sowas machst, wäre ich auch interessiert. So ein bißchen Elektronik könnte ich zur Wissenserweiterung mal wieder ganz gut gebrauchen.


Gruß

Werner


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