Beschleunigerpumpe


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]


Geschrieben von Werner am 02. April 2017 23:11:21:

Als Antwort auf: Re: Gleichdruckvergaser als Anfahrhilfe geschrieben von Jockel am 02. April 2017 18:29:48:

Moin,

Du hattest eine 500er aus den 70ern ??? Donnerwetter !

Da war noch spätestens jedes dritte Wochenende das Einstellen der Zündkontakte Pflicht, wenn der Motor halbwegs gut laufen sollte. Da auf der Kurbelwelle zwei Kontakte saßen, die jeweils für zwei Zylinder zuständig waren, konnte man bei Verstellung eines der Kontakte schon die äußeren oder die inneren Zylinder falsch stehen haben. Der Könner hat es am Geräusch gehört, Vibrationen waren auch anders.


Diese kleinen Teile mit genauer Dosierung waren früher schwer zu bauen. Das war für Motorradbetrieb einfach zu teuer. Beim Auto hat man das nicht so eng gesehen, es gab nur einen Vergaser und wenn die Schnapspumpe ein bißchen zu viel. . . . hat kaum jemand gemerkt.

Wenn Du bei Nenndrehzahl den Hahn wieder schließt, senken sich auch die Kolben der Vergaser. Ich habe einem Tuner zugeschaut, der den Gleichlauf der Drosselklappen so eingestellt hat. Angeblich sollte der Motor dann bei den Drehzahlen besser reagieren. Ich weiß nicht, ob es stimmt. Viel von dem Gebaren der Tuner ist auch Psychologie und wenn es den Kunden glücklich macht, wird auch schon mal was erzählt. Objektiv nachprüfbar ist das eh alles nicht - zumindest nicht für den normalen Fahrer.

Es wird beim Gleichdruckvergaser als Vorteil angesehen, daß beim plötzlichen Aufreißen in hoher Drehzahl die Schieber erst wieder hoch müssen, also kurzzeitig ein stärkerer Unterdruck anliegt. Wie Dominik schon schrieb, die Reaktion ist weicher.

Auch wenn ich mir zutraue die Technik zu verstehen und auch reparieren zu können - - - für mich sind diese Unterschiede alle marginal. Meine alte 900er Kawa hat immer und überall mehr Dampf gehabt, als ich brauchte und meine W soll einfach schön fahren. Von den fünf Gängen brauche ich eigentlich nur drei, habe schon ernsthaft überlegt, die Schaltwalze so zu ändern, daß nur noch 1.,3. und 5. Gang gehen. Das Drehmoment des rel. kleinen Motors ist enorm und wer es provoziert, dem fahre ich an der Ampel auch schon mal weg: Gang rein und blubber, da ist nichts zu können. Allerdings werde ich dann in der Regel 50 Meter später mit 10.000+ überholt, was mir aber egal ist.

Der Genuß zählt.

Die W hat übrigens zur Verhinderung des Leerlaufgeblobbers eine Schubanreicherung, die mich sehr geärgert hat. Ein Ventil geht per Unterdruck gesteuert zu und nimmt dem Motor die letzte Lebensfreude im Schubbetrieb. Eine kollossale Überfettung ist die Folge und der Motor läßt sich erst mit 3 Millimetern Gas wieder zum Leben erwecken, was auch entsprechend ruckelt.

Bei mir muß das aber schon mit EINEM Millimeter Gas klappen, deshalb habe ich diese Schubanreicherung getötet. Die zuständige Vergaserfeder werkelt jetzt im Klorollenhalter meiner Freundin und tut dort etwas vernünftiges für ihr Geld.

Nun blobbert meine W beim Ausrollen und wenn ich nur ans Gas denke, ist der Motor schon wieder top feinfühlig auf Last - soooo muß das !!!

Der Genuß zählt.

Gruß

Werner

Wie lesenswert findest Du diesen Beitrag?                 Info zur Bewertung




Antworten:


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]