Praktische Erfahrung mit E85 = gleicher Wärmewert


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Geschrieben von Werner am 26. April 2017 11:15:07:

Als Antwort auf: OT: Zündkerzen-Wärmewert mit E85 geschrieben von Uli S. am 25. April 2017 16:30:06:

Moin Uli,

gibt es das bei Euch noch? Das ist ja wie im Himmel !

Aaaalso: praktische Erfahrung mit E85 100.000km im Auto, ca. 15.000 auf dem Motorrad und ungezählte Flugstunden mit dem Honda 35ccm, eingebaut in ein großes Modell, der Motor stammt ursprünglich aus einem Freischneider, ist lagenfest und macht im Flug alles mit.

Ähh, was war die Frage ? Zündkerze, ganz normal, nichts geändert, einfach alles so lassen. Beim Motorrad, was werksmäßig auch etwas sehr fett eingestellt war, sahen die Zündkerzen etwas sauberer aus, das magere Gemisch hat sich gut ausgewirkt, ohne die Überhitzungserscheinungen bei magerem Benzin. Hinweis: das Motorrad wurde nicht komplett auf E85 umgestellt, weil die Verfügbarkeit schon damals nicht so toll war. Wenn man dann mal auf Benzin zurück muß, macht es wirklich keinen Spaß mehr.

Das Auto hat zunächst alles primstens vertragen, fuhr schneller, als im Benzinbetrieb. Warum, weiß ich nicht wirklich. Die logischste Erklärung bleibt für mich, daß es im Ansaugbereich bei hohen Drehzahlen derart kalt bleibt, daß der Motor einfach mehr Masse kriegt. Zündkerzen ? Keinerlei Auffälligkeiten, nichts geändert. Zündkerzen aber sauberer.

Bei einer übermütigen Vollgasfahrt von Bonn nach Kamen habe ich mir den ZK durchgebrannt. Gleiches passiert bei diesen Autos, wenn sie auf Gas gefahren werden. Blöd, die Einsparung durch E85 habe ich in die Reparatur investieren müssen.


Flugmotor: läuft mit E85 magerer und will bei Vollgas nicht so recht. Also den Minivergaser auseinandergebaut und dessen Innenteile neu gefertigt. Nun hat der Walbro eine Gemischverstellung, die vorher nicht dran war. Mit E85 wird ein Viertel weiter aufgedreht, dann geht das Ding ganz normal. Der Unterschied im Abgasgeruch ist so evident, daß ich lieber mit Alkohol geflogen bin. Ohne Kat stinkt ein solcher kleiner Motor wirklich widerlich.

Zündkerze? Nie nach gekuckt. Geht bestens! Müßte ich mal rausschrauben.


Also kurz: Laß alles wie es ist, und wenn Du neugierig bist, dreh sie mal raus und schaue. Da tut sich nix.


Sägen im Leerlauf ist beim B&S Markenzeichen, das muß so, sonst macht es keinen Spaß. Leerlauf ist ja auch nicht das richtige Wort bei diesem vorsinflutlichen Regler, das ist ja mehr so eine Überdrehsicherung. Die originalen Motoren waren nie für niedrige Drehzahlen gebaut, sondern sollten im Arbeitsbereich etwas zu regulieren sein. Hersteller deutscher Rasenmäher (z.B. Wolf) haben dann gemeint, sie seien total schlau, wenn sie den Reglerbereich noch nach unten erweitern. Die Folge war Sägen.

Schau beim Flathead gelegentlich nach dem Auslaßventilen, wenn Du das Ding längere Zeit mit E85 und hohen Drehzahlen betreibst. Kerze raus, man kann normalerweise das Auslaßventil sehen, beim 400er weiß ich es nicht definitiv, müßte aber. Durch den Auspuff etwas Luft pusten und an der Kerzenbohrung lauschen, das ist der bewährte Schnelltest.

Wenn Du kannst, rüste die neue Zündung nach, die die B&S-Motoren heute alle haben. Das ist eindeutig eine Verbesserung. Im Netz gibt's dazu ne Menge Infos. Mein kleiner Hondamotor hat sowas auch bekommen, da ist Zündverstellung und Drehzahlbegrenzer sowie Startstellung für das Anwerfen schon alles mit drin.

Bei Krabbelfunken an der Kerze diese auf jeden Fall wechseln. Einfach den gleichen Typ wieder nehmen. Ich meine, die haben 175er Wärmewert.


Gruß

Werner

(der nur noch elektrisch mäht)


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