Nimm Nitro-Lack


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Geschrieben von waldi am 14. Mai 2017 22:19:28:

Als Antwort auf: OT: Lackreparatur metallic VOC Verordnung oder Wasser? geschrieben von Henzo am 14. Mai 2017 18:43:26:

Moin Henzo,

wie willst Du denn lackieren? Mit Spraydose, oder tatsächlich mit 'ner Lackierpistole?
Bei Spraydosen ist fast immer Nitro-Lack drin, bzw. wenn Du explizit Nitro-Lack haben willst, gibt es Anbieter, die Dir das Zeug nur in Sparydosen verkaufen.
Da musst Du dann eben mit dem Lackyogi reden.
VOC heißt aber nicht unbedingt nitrofrei, sondern nur lösungsmittelreduziert.
Wie DU Dich vergiftest, ist erst mal Deine persönliche Sache. Das Problem besteht darin, wieviel Lösungsmittel Du in die Umwelt bläst. Theoretisch bräuchte man Abluftfilter, die die Lösungsmittel binden. Da aber auch die Lackierereien sowas nicht haben, reduziert man eben den Lösungsmittelanteil im Lack.
Übrigens merkt man es nicht wirklich, ob man VOC oder Standard verarbeitet, 'nen Brummschädel hat man ohne Atemschutz nachher in jedem Fall.
Ich persönlich halte nicht viel von Basis-Wasserlack. der deckt nämlich nicht so gut. Außerdem funktioniert das Ausnebeln nicht mehr. Mit Nitrolack konnte man nach dem Basis-Lackieren den letzten Becher mit Verdünner ausspülen und damit nochmal drübernebeln. Das hat den Metalliceffekt besser zur Geltung kommen lassen und evtl. reigezauberte Wolken wieder unsichtbar gemacht. Lackiert man ein ganzes Auto, ist das schon eine Hilfe, wenn man nicht so viel Routine hat.

VOC als Klarlack ist IMHO ganz böse.
VOC-Klarlack heißt nicht zwangsläufig Orangenhaut. Leider geht aber beides miteinander einher, weil sich der Lackierer meistens nicht traut anständig Lack aufzutragen.
Und das hat einen nachvollziehbaren Grund.
VOC-Klarlack ist ja auch kein 1K-Lack, sondern 2K-Lack. Das heißt, wenn der aushärtet, reagieren Lack und härter exotherm. Wenn dann zu viel Schichtdicke aufgetragen wurde, sackt der Lack auf stehenden Flächen ab.
Und noch viel schlimmer. VOC-Lack härten von außen nach innen durch. Die Oberfläche wird fast undurchlässig für Lösungsmittel und diese verdünnen den darunterliegenden Lack, der eh schon "wärmer" wird, noch zusätzlich und sorgen so für unkontrollierbare Haftungsverhältnisse.

Bei Nitrolack gibt es natürlich auch Läufer, aber wesentlich später, und mit etwas Übung, wesentlich leichter beherrschbar.
Nitrolack kann man wesentlich dicker auftragen, als VOC-Lack, weil er die Oberflächen-zuerst-aushärtung nicht hat. Das sorgt zum einen für besseren Glanz und zum Anderen gibt es Dir die Möglichkeit eine dickere Klarlackschicht aufzubringen, wo Du evtl. den nächsten Kratzer nochmal rauspollieren kannst, der bei VOC-Lack womöglich schon auf den Basislack durchgegangen wäre.

Für jemanden, der selten bis wenig lackiert, ist Nitrolack (also nicht VOC) eindeutig die bessere Variante.

Wenn die die Bestätigung haben wollen, dann gib sie ihnen.
Sobald Du deren Geschäftsräumne verlassen hast, kräht kein Hahn mehr danach.
Das Problem könnte lediglich sein, dass die Nitrolack nur in Kleinstgebinden abgeben. Aber für das Seitenteil sollte das durchaus genügen.

Ach nochwas: Wasserbasis aus Spraydosen ist 47 .
Die Spraydosen vernebeln nämlich nicht gescheit, und ich hatte bisher immer Flecken/Tropfen draufgerotzt bekommen. Da biste ewig am beisprühen, bis die nicht mehr sichtbar sind. Sowas passiert bei einer Lackierpistole eher selten.

Viel Erfolg und Grüße

Waldi

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