Ach nee


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]


Geschrieben von Werner am 30. Mai 2017 21:21:37:

Als Antwort auf: Niemals 900 W im Leerlauf - Re: Das ist wahr! geschrieben von Frank S. am 30. Mai 2017 15:18:47:

diese Motoren haben Kondensatoren ??

Ich dachte immer, die Wechselstrommotoren hätten sowas, damit sie anfahren können.

Elektrisch bin ich leider totaler Autodidakt, habe zwar schon Dinger gebracht, auf die die E-Ingenieure hätten kommen sollen, aber selbst darf ich im Job niemals Hand anlegen, sondern nur klugunken oder schreiben.

Und zuhause, wo ich nicht nur Wohnzimmerlampen anschließe, sondern auch Badezimmerlampen 33

da probiere ich auch schon mal aus.

Als Kind wollte ich unbedingt Modelle fliegen lassen, kriegte aber den kleinen Glühzünder nicht an. Also mußte ein Anlasser her - doch woher nehmen ?

Oma schenkte mir einen Staubsauger (Baujahr 1935, den würde ich heute als Stylingbeispiel in die Vitrine stellen). Das Ding hatte 250 Watt und ich hatte ihn schnell auseinander. Zum Vorschein kam ein einstufiges Gebläse (heute haben die zwei Stufen) und ich habe mich damit erstmal ausgiebig beschäftigt.

Dann wurde der Motor gestartet und . . . . . große Enttäuschung, die Drehrichtung war entgegengesetzt zu der, die ich brauchte, um meinen kleinen Verbrenner anzulassen. Also was tun? Nach Studium einschlägiger Lektüre wie Jugendlexikon und Schulphysikbuch fand ich heraus, daß es sich bei dem Motor um einen sog. Hauptschlußmotor handelt, der auch mit Gleichstrom laufen würde.

Also gut, Autobatterie drangehalten (in Vaters Werkstatt gab es sowas) und siehe da, der Motor lief sogar an und drehte sich ganz langsam und gemütlich. Das war für mich ein Festessen. Nicht knack und ooouuuüüüüü, volle Drehzahl, sondern ein E-Motor, der schön langsam lief - allerdings immer noch falsch rum. Daß er bei Umpolung sich nicht anders herum drehen würde, war mir bereits klar, aber ich tat es trotzdem, nur um das mal zu sehen.

Dann fand ich zwei Kabel, die aus den Rippen des Kollektorschutzes hervorschauten. Nicht lange überlegt, die Kabel durchgeknipst und per Lüsterklemme vertauscht wieder aneinander geschraubt. Jetzt lief er so rum, wie ich das brauchte !!! Große Befriedigung meinerseits. Der Motor lief aber langsamer, als vorwärts, was ich mir damit erklärt habe, daß der Kollektor evtl. nicht genau symmetrisch aufgebaut war.

Dann das gesamte Taschengeld geopfert und einen Dimmer gekauft. Die waren teuer damals und hatten noch keine eigene Sicherung. Aber egal, mit dem Ding konnte ich meinen Motor regeln, wie ich wollte. Sogar die Drehzahlen habe ich mit dem stroboskopischen Effekt der Werkstatt-Leuchtstoffröhre gemessen. Es waren bei voller Spannung etwa 8000/min .

Tja, und über diese schöne Spielerei hatte ich meinen Modellflieger schon wieder vergessen. Den hat mir später jemand anders angemacht - mit zwei Fingern am Propeller.

Soweit zu meinem Hintergrund.

Gruß

Werner

Wie lesenswert findest Du diesen Beitrag?                 Info zur Bewertung




Antworten:


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]