Ja, hätte, könnte und würde


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Geschrieben von Werner am 31. Oktober 2017 14:17:53:

Als Antwort auf: Re: Wer Alu kennt, nimmt Stahl geschrieben von Hanomedes am 31. Oktober 2017 11:31:23:

Moin,

das gute Zeichen ist evtl. nicht so gut. Was ich meine, wenn ein ziemlich angeknallter (also stark vorgespannter) Riemen immer noch rutscht bei Ungleichförmigkeiten, dann bekommt die Konusverbindung nicht den "Schmackes", den sie bei einer unerbittlich harten, formschlüssigen Verbindung bekommt. Das ist ja genau meine Sorge - und auch der Hinweis des Riemenherstellers. Könnte ich sicher gehen, daß es genau so funktioniert, dann würde ich einfach die alte Riemenscheibe draufziehen, mit der Fühlerlehre messen und dabei das Anzugsdrehmoment messen. Aber ich befürchte, daß das nicht ausreichen wird.

Hielte ich mich an die ganzen Angaben, dann würde der Motor im Leerlauf 2500/min drehen, evtl. sogar noch schneller und die Ungleichförmigkeiten wären so minimiert, daß da nichts rutscht. Das max. Nutzdrehmoment auf der Leistungskurve ist eh nicht so hoch, das bekommt man mit dem Keilriemen in den Griff - wenn auch nicht sehr gut. Aber wie das Maschinchen ankriegen ? Der Anlasser ist ein getunter Rolleranlasser, der sehr schnell kaputt geht. Foren sind voll davon und nicht nur Anlassermörder haben das Ding schon klein gekriegt. Ich habe auch einen neuen kaufen müssen und war froh, daß ich ihn überhaupt bekommen habe. Ich habe auch das Grundmodell des Anlasser nach 27 Stunden Internetrecherche gefunden und gekauft (49 EUR). Dieses Modell dreht den Motor ohne Zündkerzen einwandfrei durch, heißt, Anlassergetriebe, Baumaße usw. sind genau richtig. Aber mit Zündkerzen schafft der das nicht mehr.


Nun könnte man zu zweit arbeiten, einer drückt den Anlasserknopf des schwachen Rolleranlassers, der andere gibt dem Propeller immer wieder einen Schubs, sobald er nicht über die Kompression will. Dann würde man das Ding schon ankriegen. Aber mich hat es eben gepackt ! In USA gibt es einen Trike-Flieger, der diesen Motor als Einspritzer hat und damit richtig gut operiert. Er hat ein Video gemacht, wo auch erläutert wird, was damit ist. Er ist allerdings in der glücklichen Lage, einen von den ganz seltenen Einspritzmodellen zu besitzen. In seinem Video zeigt er, wie er 700/min Leerlauf realisiert. Das sind am Propeller 250/min !!! Da kommt das Fliegerherz ins Hüpfen.


Wenn Du solch einen kleinen Flieger hast und der dreht im Leerlauf ständig nervig hoch, dann ist das nicht nur belästigend, sondern Du mußt auch immer gewahr sein, daß Dir Deine Kiste nicht abhaut. Bei 120 kg Gewicht (meine SD wiegt 123 kg) und etwas rutschigem Rasen, da macht sich solch ein Teil auch schon mal selbstständig. Sitzt der Pilot drin und steht auf den Bremsen und die Bremsen funktionieren auch richtig und und und . . . . . dann bleibt das Fliegerchen stehen. Aber wenn der Motor sicher und stabil einen niedrigen Leerlauf hat, dann ist das alles nicht nötig. Dann darf der Pilot sich auch mal relaxed anschnallen und muß nicht ständig bremsen. Grundsätzlich soll der Motor so viel Wind im Leerlauf machen, daß er sich noch ausreichend kühlt. Das Flugzeug soll auf Asphalt und ebenem Boden gerade eben nicht wegrollen. Dann ist die Auslegung richtig. Die ganz kleinen Maschinen bekommen deshalb häufig Zweitakter. Die werden einfach im Leerlauf richtig fett gestellt. Sie rappeln dann zwar auch, aber bei dem kleinen Hubraum und bei zwei bis sogar drei Zylindern vergleichmäßigt sich das ganze so, daß kein Riemen rutscht und kein Getriebe klappert. Nur dann hat man eben die blauen Wolken, den Gestank und das Gesäge. Nach zwei Stunden Zweitaktflug hat man bei den meisten Uls hinterher ne Fliege im Ohr. Außerdem sind die Verbräuche der Motoren hoch. Beim modernen Viertakter kann ich mit dem Tank von 25 Litern ca. 5 Stunden fliegen !! Solange kann ich gar nicht sitzen in dem Ding.


Ich bin überzeugt, daß am Roller die Kraftverbindung nicht über einen Konus geht, auch wenn ich den Motor nicht im Detail kenne.

Wie schon mal gesagt, habe ich keine Ahnung, was der Motor früher mal gekostet hat. Es wird weniger als 10.000 EUR gewesen sein, aber schätzungsweise mehr als 5.000. Such Dir was aus, ich weiß es wirklich nicht. Auch wenn die Maschine besser und sicherer anspringen würde, wäre für sie kaum ein Markt. Eben nur in der Einsitzer-Leichtklasse. Da läßt sich aus Sicht des Herstellers kein Geld mit verdienen.

Wenn Du dich für die 120 kg Klasse interessierst, empfehle ich einen Besuch am Flugplatz Vettweiß. Die haben dort Flugzeuge in der Klasse - superschöne Dinger. Was sie kosten, weiß ich nicht, und mit den Besitzern habe ich auch noch nicht sprechen können. Jedenfalls kann man mit denen auch richtig segeln, wenn die Thermik ausreicht. Wenn du Lust hast, dich dort mit mir zu treffen, fahren ich auch mal hin. Ich hatte schon überlegt, dort meine SD1 hinzustellen.

Welche Klasse für mich die richtige ist, weiß ich noch nicht. Zurzeit ändern sich die Bestimmungen laufend und ich muß erst wieder gesund werden, damit ich die Flugarztprüfung bekomme. Auch in der 120 kg Klasse braucht man die zu Anfang. Nur die Wiederholungsprüfungen entfallen => sog. Rentnerklasse.


Gruß

Werner

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