Glück....


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Geschrieben von Joachim S am 11. Januar 2018 17:46:24:

Als Antwort auf: Oha ! geschrieben von Werner am 11. Januar 2018 16:45:05:

...
Hi Werner,

ich könnte sagen, Rallyefahren macht glücklich. Stimmt auch, aber nur wenn man ganz genial gefahren ist... Ich fürchte, das war aber nicht der geniale Aspekt, den du meintest?

Im Ernst, seit einiger Zeit wird ernsthaft daran geforscht, wie man glücklich wird. Die Ergebnisse sind auf eine Art recht ernüchternd, man könnte sagen, zum größten Teil kommt es auf die Abstimmung gewisser Körperbestandteile, die gewisse Botenstoffe produzieren, an.

Die Menschen ticken ziemlich einfach. Äußere Umstände bewirken Schwankungen der Stimmung Richtung Glücksgefühle oder eben depressiver Stimmungen. Aber der Körper pendelt sich ein, auf sein übliches Durchschnittslevel. So ist keine Stimmung recht von Dauer. Und wenn doch, ist man krank, was besonders dann auffällt, wenn man sich auf der depressiven Seite einpendelt.

So gesehen kann ein hungerleidender armer Tropf im Slum durchaus mal glücklicher sein, als ein reicher gesunder Miesepeter mit toller Frau an seiner Seite am schönsten Strand der Welt. Denkt man konsequent weiter, so findet man wahres Glück vielleicht nur durch Drogen oder andere sehr seltsame Stimulationsmöglichkeiten...

Als Jugendlicher habe ich mal "Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitch" gelesen. Es handelt sich um einen Gefangenen in einem sibirischen Arbeitslager, und beschreibt, wie der Titel vermuten lässt, einen ganz normalen Alltag. Der Tag läuft rund, das Wetter ist erträglich, beim Essen erwischt er ein ordentliches Fettauge in der Suppe, und er mauert eine Mauer, und die gelingt ihm gut. Am Abend ist er recht stolz auf sein Werk.

Und als ich das so las, wurde mir wohl zum ersten Mal bewusst, dass temporäres Glück zwar viel mit äußeren Umständen zu tun hat, aber die "Lebenszufriedenheit" eher woanders her kommt... Als ich in letzter Zeit in der "Populärwisschenschaftlichen Literatur" über die oben beschriebenen Resultate der "Glücksforschung" las, dachte ich mir, "hab ich doch gleich gewusst...".

Wie wird man also glücklich? Am besten schluckt man wohl die Kröte, dass man das "so richtig" eh nicht werden kann... Und dann genießt man die Aufschwünge, und kämpft sich mit "Augen zu und durch" durch die unvermeidlichen Täler.

Oder man hängt dem Buddhismus an, und strebt an, völlig über so belanglosen Empfindungen wie Glück oder Trauer zu stehen...

Vielleicht sollte man vor Allem nicht ZU konsequent denken und handeln, das scheint mir schon ein ganz brauchbarer Ansatz zu sein, um zumindest die Schwankungen nach oben zu begünstigen ;-)

Gruss Jo



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