habt ihr euch eigentlich mal gefragt...


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Geschrieben von Gullideggl am 26. Januar 2018 00:09:02:

Als Antwort auf: noch beklemmender: ein Rettungssanitäter gibt auf... geschrieben von Hanomedes am 24. Januar 2018 14:17:17:

... cui bono?

Hier geht's ja gerade dauernd um Menschen mit Migrationshintergrund. Dass die nerven und so. Dabei ist das sinnloses Rumgewurste, die sinnvollere Eingangsfrage wäre:

cui bono?
Wem nützt es? Dem reflexartig reagierenden Deutschen fährts gleich wie ein Blitz ins Hirn:
"die Flüchtlinge. Denen nützts. Die nutzen das aus. Die profitieren! Und ich, ich werd ungerecht behandelt, muss arbeiten und Steuern zahlen! Und die kriegen alles einfach so!" (der Neid, die Missgunst usw. fahren ebenso blitzartig und schmerzhaft zeitgleich ins Gehürn...)

dann ist Ende Gelände, nix mit Weiterdenken. Empörung kocht hoch, wird dann aber wieder zwischengelagert, um bei Gelegenheit wieder Schmerzen zu verursachen.

"divide et impera!" hat schon vor langer Zeit der Russe gesagt. Glaub ich zumindest.
Das heißt: "teile und herrsche!"

sämtliche "westlichen" und eigentlich alle allzusehr "demokratischen" Nationen sind so derart detailliert gespalten, fraktalisiert wie die Warenmärkte, dass es eine wahre Pracht ist. Nimmt nur keiner negativ (oder überhaupt?) wahr, es ist ein friedliches Nebeneinanderherleben wie auf einem Campingplatz und tiefer gehende Strukturen als die des Warenhandels und der Dienstleistungsverhältnisse hat man nur noch im eigenen Umfeld zu Hause. Eher weit weg. Jeder hat so sein Portiönchen Neid, kennt seine Nachteile nur allzu gut und vergleicht sich gerne. Natürlich ebenso detailliert.
Das ist cool. aber: cui bono est?

Was ist denn eigentlich das Problem?
Und schon wieder der schmerzvolle Blitz ins Deutsche Hirn:

"Die Araberdichte! Die ist zu hoch. Nachmittags bei LIDL. Da gefällts mir nicht mehr. Araberdichte zu hoch! Eindeutig zu hohe Araberdichte..."

ich sage:
es wäre ein Schritt in die richtige Richtung, wenn wir uns mit den Moslems und überhaupt alle normalen Menschen sich zusammenschließen würden und allesamt dem Kapital auf den Sack hauen würden. Das Kapital weiß, dass das nicht passieren wird. Niemals nicht, die Araberdichte bei LIDL ist ja auch echt übel. Das Kapital weiß das... Aber wie kann ein nicht-seiendes Subjekt etwas wissen oder gar wollen? Geht nicht. Gibt's nicht. Verschwörungstheoretiker.

Neoliberalismus ist cool.
Unangreifbar und dünner als Luft. Das mit Ressentiments belastete tumbe Pholk greift sich in seinem Groll lieber ein Surrogat, ein Ersatzopfer. Eins, das man sieht. Eins, wo es genügend Evidenzen gibt, die es wert machen, dass es gehasst wird. Araberdichte, Nichtsnutze und Kriminalität und so.

Merken die Leute eigentlich nicht, dass sie nett, wohlwollend, friedlich, einlullend von oben herab ausgespielt werden? Alle. Nicht nur die Deutschen. Alle. Es geht nicht darum, die Deutschen abzuschaffen. Es geht darum, ALLE völkischen Unterschiede abzuschaffen, damit Kapitalströme frei fließen können. Und wo das nicht funktioniert oder gar der Zugriff auf Rohstoffe in Gefahr ist, gilt:
"Der moderne Krieg ist die Fortsetzung des globalen Freihandels mit anderen Mitteln." (Zygmunt Bauman)
Neoliberale Politik allenthalben. Und überall, wo man sich dagegen wehrt, sind die Bösen und nen Popanz hat man auch überall zur Hand. Reichsbürger. Linksautonome. IS. Terror. Diktatoren.
Und je inflationärer sich Begriffe verhalten, desto besser klappt es, die Popanz-Essenz für die Endbirne zu synthetisieren.

Wenn man mich frägt, ist Nietzsche einer der Ersten, die den Neolieralismus erkannt haben. 1886 war das. Zur erheiternden Lektüre empfohlen:
Friedrich Nietzsche – Vom neuen Götzen!

Allerdings ist der Begriff "Staat" schon etwas überholt. Heute klingt "Staat" ja schon fast nationalistisch. Nietzsche wäre auch das verdächtig...

viele Grüße!
Jo

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