definier mir bitte "und einer christlichen Einstellung"


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Geschrieben von Obi am 29. Januar 2018 11:34:55:

Als Antwort auf: Oh Mann.... geschrieben von pit von DO am 29. Januar 2018 08:36:59:

Moin Pit,
wir haben uns schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen und wohl auch schon lange nicht mehr miteinander getextet.

Ich habe bei dir ja eine gewisse Hoffnung, daß Du mit christlicher Einstellung nicht so eine erzkatholische meinst, wie sie ein Milchbauer und Eisfabrikant in meinem Heimatdorf hat.
Der Mann ist unheimlich autoritär, singt in der Kirche am lautesten, war aber auch, als das Haus eines - ähem - etwas eigen eingestellten Dorfbewohners abgebrannt ist, mit bei denen dabei, die laut gefragt haben, wie er es denn geschafft habe, das Haus abzufackeln, ohne daß man ihm drauf gekommen ist.

Das etwa 200 Jahre alte Haus ist mitten im Winter zwischen Weihnachten und Silvester abgebrannt.
Ein paar Tage oder wenige Wochen vorher zelebriert man ja in der weihrauchgeschwängerten Kirche die Herbergssuche von Maria und Josef, echauffiert sich über die bösen, bösen Herbergswirte, die dem jungen Paar keine Bleibe anbieten wollten.
Kaum daß man aus der Bude draußen ist, kommt man aber nicht auf die Idee, daß das junge Paar mitten im Winter in einer vergeleichbaren Situation sein könnte und vielleicht erst einmal ein Zimmer angeboten bekommen könnte.
Wer da recht schnell reagiert hat und veranlaßt hat, daß am anderen Ende des Dorfes ein Gästezimmer für das Paar organisiert war, kannst Du Dir eventuell denken.

Als Dank dafür haben wir übrigens reihenweise Anrufe von Leuten bekommen, die behauptet haben, wir würden zusammen ihre Katzen einfangen und an irgendwelche Versuchslabors verkaufen. Auf dem AB war zu hören "Ruckt's den weißen Koder raus, sonst passiert was fürchterliches!" - Die Polizei war da, total platt und mußte uns mitteilen, daß sie erst etwas tun dürfen, wenn der erste tot ist.
Die Geschichte nahm übrigens ein Ende, als die Frau unseres damaligen Tierarztes die Aufnahme vorgespielt bekam, die Stimme der Anruferin erkannte und sich auch einmal bei der betreffenden Person bemerkbar gemacht hatte.

In der Zwischenzeit haben wir ja jede Menge Leute im Land, die auch eine Bleibe suchen, Einzelheiten, wer warum da ist, will ich jetzt einmal außen vor lassen. Ein ander mal.
Wie man in der Zwischenzeit auch immer wieder lesen kann, hat meine ursprünglich uneingeschränkt linkgerichtete menschenfreundliche Einstellung aufgrund von Lebenserfahrung auch ihre Dämpfer bekommen.
Man wird einfach zu leicht ausgenutzt. Was mich tierisch nervt, ist, daß man als einheimischer wohl erst einmal ganz unten ankommen muß, bis man dann gnädigerweise aufgefangen wird und dann weiter dahinvegetieren darf.

Jedenfalls will ich den Bogen zurück zu unserem erzkatholischen Milchbauern und Eisfabrikanten schlagen. Immer der lauteste in der Kirche, aber dann kam mal wieder so ein Spruch: "Wir müssen den Pfarrhof schnell vermieten, damit da keine Asylanten einziehen!"

Rate mal, was ich letztes Jahr als Reaktion auf solche weinsaufende Wasserprediger gemacht habe. Ich war die längste Zeit katholisch, weil ich dieses Messen mit zweierlei Maß nicht mehr leiden kann.

Letzten Endes interessiert es mich wenig, wer wo her ist, ich breche eben irgendwann den Kontakt ab, wenn ich den Eindruck habe, daß das Verhältnis von geben und nehmen einseitig wird.
Meistens, wenn ich feststelle, daß ich für Schmarotzer mal wieder einen beträchtlichen Teil des Jahres in die Arbeit gegangen bin, ohne daß ich selbst etwas dafür bekommen habe.

Lassen wir das einmal setzen, ich hoffe, daß ich nicht eines Tages vor einer höheren Macht im Universum stehe und gesagt bekomme: "Du hast von vorn herein verschissen, die Mormonen wären's gewesen!"

gRuß,
Obi

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