In Untertürkheim kochen sie auch nur mit Wasser...


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Geschrieben von Obi am 05. Februar 2018 21:51:26:

Als Antwort auf: Fremdgehen? geschrieben von waldi am 05. Februar 2018 17:06:34:

Moin Waldi,
da ja auch UlfR mit Dir in dasselbe Horn bläst und VW ja angeblich sooooo murksig sein soll, kann ich Dir, seit ich sehe, was sie mit dem Elch (W168) so verbrochen haben, nur attestieren, daß die Konstrukteure, wo auch immer sie tatsächlich saßen, das Wasser, das die flüssige Phase meines Blutes ausmacht, fast noch schneller zum kochen bringen, als es die Konstrukteure meiner Lieblingsspielweise geschafft haben.

Beim 091/1er Getriebe von VW und allen seinen Abwandlungen wird die Getriebeöleinfüllschraube von der Schaltbetätigung in Leerlaufstellung so weit verdeckt, daß man mit der 17mm Standard-Stecknuß nicht vernünftig hinkommt, dafür gibt es einen besonders kurz bauenden Spezialschlüssel. Alternativ kann man eventuell einen Gang einlegen, und das Problem könnte schon gelöst sein (ich weiß es nicht mehr, schon zu lange her, daß ich das letzte Mal nachgeschaut habe) oder man schraubt flott das hintere Schaltstangenlager ab, um das Schaltgestänge abnehmen zu können, dann kommt man recht flott dran.

Beim MB W168 bekommt man die 14mm Inbusschraube mit einem Standard-Winkelschlüssel eine geschätzte Siebteldrehung gedreht, bis man am vorderen Querträger des Fahrschemels ansteht.
Beim umsetzen des Schlüssels merkt man dann, daß man eben keine Sechsteldrehung geschafft hat, denn sonst ließe er sich ja um eine Sechsteldrehung umsetzen.
Mit dem Steckschlüssel kommt man dann auf den Trichter, daß da ein SDD - ein Schwer Demontierbares Ding (Analogie zu SMD, Schwer Montierbares Ding) - namens Aufpuffkrümmer nahezu wie gewollt mit seiner Mittellinie die Verlängerung der Mittellinie der Einfüll- und Kontrollschraube quert.
Meine bessere Hälfte hat immerhin tapfer die fiesen Kommentare darüber, daß die besseren Autos auch in gewissen Details reichlich unüberlegt konstruiert wurden, geschluckt und gemeinsam mit mir nach einer geeigneten Lösung zum vollständigen Öffnen der Kontrollschraube gesucht.
Mein Nachbar hat freundlicherweise auch Ministeckschlüssel, die mit einem 10mm-Antriebssechskant bis zum 14mm Inbus gehen, was dann in die Kontrollschraube eingesteckt und mit einem 14mm-Gabel-Ringschlüssel auf dem herausstehenden Teil des 14mm-Sechskants dann tatsächlich geeignet war, die Kontrolle des Getriebeölstandes durchzuführen.
Wir erinnern uns, ich wurde vor zwei Wochen operiert, habe einen 5kg-Schein und darf dementsprechend nicht aktiv mitschrauben. Na ja, die "charmante Begleitung", wie sie Joachim S. bezeichnet hat, ist in der Lage - derzeit noch unter Anleitung - auch selbst am Auto zu schrauben. Schlurffarb Patty klonen kann also tatsächlich ausfallen.

Es ist wohl aber auch so, daß man einfach den Mist gewöhnt ist, mit dem man sich selbst das Schrauben beigebracht hat, und wenn man dann die Unarten eines anderen Herstellers vor der Nase hat, kotzt man ob der blöden Lösungen, weil man erst überlegen muß, wie man denn nun an die neuralgische Stelle herankommt.
VW hat beim Transporter ja ab Modelljahr 1983 auch noch die Enge um den Zahnriemen im Bereich unter dem Querträger, auf dem das Heckklappenschloß montiert ist.
Der MB W168 hat den blöd vor der Getriebeölkontrollschraube vorbei gehenden Abgaskrümmer, wie eingangs erwähnt.
Opel hat bei den quer verbauten Motoren bis meines Wissens 1,6l den Thermostatdeckel hinter der Zahnriemenabdeckung, weshalb die Autos nach einer bestimmten Zahl an Jahren kaum noch heizen.
Das optimale Auto ein Japaner? Jedenfalls habe ich an unserem vor etwa 13 Jahren verunfallten Honda keine bitterbösen Überraschungen erlebt - doch, der linkslaufende Motor, dessen Kurbelwellenschraube beim Zahnriemenwechsel nicht aufgehen wollte, bis ich wußte, daß die mit einer Rechtdrehung problemlos aufgegangen wäre...

Alles in allem: Jeder fährt das, was er am wenigsten doof findet und wird wohl in gewisser Weise glücklich damit.

gRuß,
Obi

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