Re: Was ist der Unterschied zu früher?


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Geschrieben von Euer armer Willi am 06. Februar 2018 11:14:29:

Als Antwort auf: Was ist der Unterschied zu früher? geschrieben von Obi am 06. Februar 2018 04:39:21:

moin Obi,

es geht sich um die "Kaltmiete" also den Mietpreis pro m².
Den vorher erzielten Mietpreis muss der Vermieter zukünftig dem Nachmieter mitteilen. Vom Gesetzgeber ist geplant gewisse Steigerungen zuzulassen aber auch überhöhte Preissprünge möglicherweise unter Strafe zu stellen. Wie im Einzelnen das Gesetz ausgestaltet wird, steht nicht fest - es geht sich um "Inhalte" aus den GroKo-Verhandlungen.

Aber, alleine der Umstand, dass diese saublöde, unüberlegte Scheißidee diese Tage durch die Medien geisterte - bewirkt 100%ig jetzt schon, dass die Mieten steigen werden!

Kurz die Fakten - soweit ich sie als Vermieter und Mitglied im "Haus und Grund" meine zu kennen:
60 bis 65% der deutschen real vermietenden Vermieter sind "Privatleute".

Darüberhinaus schätzt man, dass derzeit ca. 10 bis gar 15% des deutschen Wohnungsbestandes seit Jahren gar nicht mehr am Mietmarkt angeboten wird, da die Eigentümer "keinen Bock mehr" auf Vermietung haben. Zu 100% Privatleute, die schon mal reingefallen sind, Mietnomaden, Messies, was auch immer. Denen schlicht die tägliche Lebensqualität wichtiger ist als sich mit dem Ärger rumzuplagen und die sich das leisten können und die Immobilie eher als sichere Wertanlage sehen. (Schwager/Schwägerin hat seit 15 Jahren ein Häuschen in Jülich leer stehen.)

Jetzt zu den mir bekannten Hintergründen, dass die Mietpreise steigen:
Die Hälfte der eingangs genannten 65% Privatleute-Vermieter haben ein "komisches Vermieterverhalten"!
Ein vollkommen anders als das der 35% Professionellen, Hedgefonds- und sonstigen Rendite geführten Vermieter - Immobilienvermögen der öffentlichen Hand, Alterskassen, Lebensversicherungen, etc.
Alle gewinnorientierten Vermieter nutzen die rechtliche Möglichkeit - mal mehr oder weniger aggressiv - während des Mietverhältnisses in regelmäßigen, vom Gesetzgeber reglementierten Abständen die Miete an den geltenden Mietspiegel durch Mieterhöhungsschreiben anzupassen. Dieser Umstand ist immer wieder mal Grund zur Diskussion "Jetzt schon wieder Mieterhöhung und im Treppenhaus brennt immer noch kein Licht!"
Meine Edeltraud macht diesen "Schreibkram" sachlich aber mit Nachdruck, wie so Lehrerinnen halt sind! Das schon seit fast 30 Jahren mit umme 30 Mietparteien und bisher nur EINER einzigen "ausgefallenen" Monatsmiete - toi -toi - toi.

Die Vermieter mit dem "komischen Vermieterverhalten" haben aber keinen "drive" für diesen Schreib- und Diskussionskram!
Wir reden immerhin von einem Drittel des deutschen Wohnungsbestandes!
Dort zieht man ein, zahlt 5,-€ Miete und nach 20 Jahren zahlst Du die auch noch! Möglich, dass zwischendrin mal was kommt, aber dann meist, weil neue dreifachverglaste Fenster oder eine neue Heizung eingebaut wurde.

Meine Eltern, meine Schwiegereltern, der 90jährige Opa, dem mehrere große Mietshäuser in Aachen gehören und meinem Ältesten eine Wohnung vermietet, viele verhalten sich genau so.

Was passiert aber wenn diese ahnungslose Politikerkaste das wirklich umsetzt. So werden doch genau diese "komischen Vermieter" im Vorhinein genötigt auch regelmäßig Mieterhöhungsschreiben zu verschicken um nicht irgendwann - nach 20 Jahren - in die neue "Mietpreisbrems-Erhöhungsfalle" zu tappen!

Diese dümmliche Schnapsidee führt also HEUTE SCHON SICHER zu einer deutschlandweiten Mietpreiserhöhung!
Weil - für so blöd kann doch keiner den 90-jährigen Opa halten - oder doch?

Gruß
EaW

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