Jetzt mit Text - Re: [OT]stressige Woche für die Kraftwerksbetreiber


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Geschrieben von Frank S. am 27. Februar 2018 14:19:10:

Als Antwort auf: Ach, die Ärmsten! Re: [OT]stressige Woche für die Kraftwerksbetreiber... (ohne Text) geschrieben von Frank S. am 26. Februar 2018 01:23:14:

Moin zusammen,

an dem besagten Montagabend gabs also für 3 Stunden Nettoimport mit einem Peak von 1 GW, kaum zu erkennen auf dem Chart der um die Zeit rund 60 GW Verbrauch anzeigt. Und wir sind nicht in die Steinzeit zurückgefallen! Aber Du hast anscheinend eine ausgeprägte Phobie gegen alles aus dem Ausland.

Ich gucke mir die Stromsituation laufend hier an:
https://www.electricitymap.org

Im letzten halben Jahr gab es einige Dunkelflauten. Das höchste was ich erinnere waren 75% Auslastung bei der Kohle und 15% bei den Gaskraftwerken. Normalerweise wird trotzdem lustig Strom exportiert, wie auch an dem besagten Montag 21 von 24 Stunden.

So lässt das Ausland uns die "Drecksarbeit" machen und die deutsche Kohlewirtschaft baut darauf, den Markt zu überschwemmen und die Preise kaputt zu machen. Freuen können sich aber nur die EEG-Umlage-befreiten Großverbraucher. Niedrige Börsenstrompreise kommen natürlich nicht beim Kleinverbraucher und Mittelstand an, für uns steigt nur die EEG-Umlage, mit der die Differenz zwischen Börsenstrompreis und garantieren Einspeisevergütungen für Wind, Solar und Biomasse finanziert wird. Ein Schelm wer böses dabei denkt ...

Aber der Zug lässt sich nicht aufhalten: Ich erwähnte bereits das 1,4-GW-Seekabel nach Norwegen, dass 2020 in Betrieb geht. Auch die Landleitungen über Dänemark werden ausgebaut, so dass Schleswig-Holstein zur Drehscheibe für minimal 5 GW CO2-armen Strom wird. Fehlen nur noch die Leitungen in den Süden, die umgekehrt längst durchgeprügelt worden wären wenn es darum ginge Atomstrom zu verteilen.

Auch die Beobachtung, dass selbst in den dunkelsten Stunden immer noch 100 GW Wasserkraft in Europa ungenutzt bleiben, habe ich bereits geteilt. Da ist noch Platz für volatile erneuerbare Energielieferanten im Netz, ohne dass deswegen alte Kohlekraftwerke künstlich am Leben gehalten werden müssten.

Grüße - Frank

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