Hilfst Du Deiner Tochter bei Physik ?


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Geschrieben von Werner am 20. Juli 2018 07:17:46:

Als Antwort auf: Delta T beim Hydraulischem Kurzschluß in Pumpspeicherkraftwerk? geschrieben von Rhanie am 19. Juli 2018 17:14:02:

Moin Cheffe,

im Pumpspeicherwerk wird nix umgerührt - aber egal. Wasser wird durch mechanische Energie kaum erwärmt. Fallhöhe usw. brauchst Du nicht. Es reichen der Volumenstrom (mal Dichte 1000 = Massestrom) und die vernichtete Leistung. Daraus errechnet sich die Erwärmung. Die Formeln wurden ja schon genannt.

Dabei ist es egal, ob die Leistung über eine Drossel vernichtet wird oder über ein rotierendes Gerät. Pumpspeicherwerke werden meist auf der Austrittseite abgesperrt. Im Zuleitungsrohr eine Drossel in der riesigen Nennweite anzubringen, ist schwierig, weil man da kaum rankommt später. Es gibt sie aber auch, die Pumpspeicherwerke mit offen gelegten Druckrohrleitungen. Da kann man sowas machen. Meines Wissens aber sind die Zulaufschieber nicht regelbar, sondern werden nur AUF oder ZU gestellt. Ich sehe auch einen drosselbaren Schieber in der Nennweite als absolute Herausforderung an den Hersteller. Wie lange kann das gut gehen, soviel Wasser zu drosseln? Das gibt gewaltige Schläge auf die Organe.

Energetisch ist wegdrosseln nicht der Hit, deshalb wird möglichst die überschüssige Energie dazu verwendet, daß Wasser wieder hochzupumpen. Auch dabei verliert man, aber nicht so viel, als drossele man den Zufluß. Die Pumpen sind aber eigene Maschinen, mit der Turbine geht das nicht (sagen wir so: es ginge rein theoretisch durch Umkehr der Laufrichtung, aber dann mit absolut dreckigen Wirkungsgraden und vermutlich auch unter Beschädigung der Maschine)

Stell Dir das ganze einfach vor wie einen riesigen Turbolader mit elektrischem An- und Abtrieb. Dann hast Du es so ungefähr. Die Turbine macht den Strom und was zuviel ist, drückt die Pumpe auf der anderen Seite der Elektromaschine wieder hoch. Ein Traum für Jo, sowas am PRG zu haben. Ladedruck auf Knopfdruck elektrisch und auf dem Dach des Autos ein Riesenluftballon als Speicher.

Ich erinnere mich noch gut an die Schilderung eines Kollegen, der beim Aufbau eines Wasserkraftwerkes mitgeholfen hat. Damals war unser PREUSSAG-Konzern noch richtig aktiv in sowas.

Da waren die Druckrohrleitungen schon fertig und abgeschiebert. Das Becken war schon ziemlich gut gefüllt und die Arbeiten am eigentlichen Kraftwerk gingen gut voran. Durch einen Fehler in der Steuerung und durch nachlässige Absicherung wurden die Zulaufschieber aufgefahren, als die Verbindung zu den Turbinen noch nicht fertig war. Der Wasserstrom ließ sich nicht aufgehalten und hat das ganze Turbinenhaus aus dem Fundament gerissen und weggeschoben. Zu Schaden kam niemand, aber vom Kraftwerk waren nur noch 20% zu gebrauchen. Er sagte uns, er habe eindrucksvoll die Wasserkraft erlebt.

Übrigens müßte das Wasser von Wasserfällen theoretisch wärmer werden, wird es aber nicht, weil die Verdunstungsverluste überwiegen. Es wird kälter ! Angeblich hat jemand so den Naßkühlturm erfunden.


Sach mal, wofür Du das brauchst !

Gruß

Werner


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