Re: Wozu eigentlich die Soganzeige?


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Geschrieben von eckes am 15. März 2005 02:39:29:

Als Antwort auf: Re: Wozu eigentlich die Soganzeige? geschrieben von Werner Golf1 Cabrio 1,6TD am 14. März 2005 17:16:40:

Hallo Werner,

"Insofern lese ich gerne hier im Forum die unterschedlichsten Ansichten und bastele mir daraus mein eigenes Bild."

Das ist wohl getan, und gereicht jedem zum Vorteil.
Wenn ich es mal zusammenfassen darf:
Die Soganzeige im Pölbetrieb misst den Unterdruck vor der EP.
Über diesen Druck kann man Rückschlüsse ziehen, ob der Fluß des Kraftstoffs vom normalen Wert abweicht.
Abweichungen entstehen, wenn sich irgendwo etwas zusetzt.
Das passiert im Pölbetrieb deswegen häufiger, weil
- die Pölquellen sehr unterschiedlich sein können und somit auch die Eigenschaften
- Mischungen verwendet werden,
- Altpöl verwendet wird
- das Pöl nicht richtig gefiltert, oder verunreinigt wurde
- das Pöl einen Pilz, oder irgendwas anderes Lebendiges beherbergt
Da kann das Pöl schon mal eine biologische Reaktion zeigen.
Das trifft für dich weniger zu, weil du immer die gleiche Quelle verwendest.
Zusetzten kann sich z.B. der Filter oder der WT.
Dann steigt der Sog an. Mitunter innerhalb von wenigen hundert Kilometern.
Zusetzen kann sich aber auch bei Verteilerpumpen die Outschraube.
Dann sinkt der Sog fast auf Null.
Diese Art Verstopfung ist ganz fies, und birgt sogar eine Gefahr für die Einspritzpumpe.
Denn, sowohl der Wärmetransport im kalten Zustand, wie auch die Kühlung im heißen Zustand sind blockiert, weil nur noch die Verbrauchsmenge die Pumpe durchströmt.
Im Sommer hieße das, die Pumpe läuft im Ultra KGR.
Und da wird sie dann auch gerne weit über 90° heiß.

Der optimale Sogwert zeigt sich, wenn der Filter neu ist, und alle Leitungen frei sind.
Je nach Art und Weise der verwendeten Bauteile ist das ein Ausgangswert, der meist zwischen -0,03 und -0,1 bar im Leerlauf liegt.
Unter Last dann meist zwischen -0,15 und -0,3bar.
Eine Abweichung von diesem Ausgangswert zeigt die Soganzeige sehr zuverlässig an.
Ab -0,4bar sollte man Obacht geben.
Meistens läuft der Motor dann noch klaglos.
Die Soganzeige signalisiert aber schon baldigen Handlungsbedarf.
Erst recht, wenn die Entwicklung innerhalb weniger Tage erfolgte.
Übrigens hatte ich bisher häufiger WTdicht und Outschraubendicht, als Filterdicht.
Die Soganzeige sagt nicht, welches Bauteil Probleme macht.
Sie deutet es aber zumeist sehr frühzeitig an, wenn die Werkzeugrolle schon mal in Griffweite liegen sollte.
So gesehen hat die Soganzeige in etwa die Wertigkeit eines Öldruckmessers oder eines Kilometerzählers.
Wenn ich allerdings Wolfis Beitrag über Bioltech lese, zeigt sich, daß der Sog dort als eine Grundgröße für ein 2Tankmanagement genutzt wird.
Das ist natürlich eine andere Dimension, und geht weit über eine profane Soganzeige hinaus.
Gleich ist aber, daß die Fließfähigkeit (Viskosität) und der Fluß beim Pölen eine zentrale Bedeutung haben.
Sog und Fließfähigkeit hängen beim Pölen eng zusammen.
Darum kam man auch auf die Idee mit der Soganzeige.
Einfachheit und Aussagekraft ergeben eine dermaßen runde Sache, daß viele sie für ein "must have" halten.
Aber du hast vollkommen Recht, nicht jeder hat zwangsläufig einen Nutzen dadurch.
Für mich, da ich mal hier mal dort tanke, hat sie sich aber als unverzichtbar herausgestellt.
Als ich kürzlich einen Golf TD in Dienst stellte, war die Soganzeige das Erste, was ich eingebaut habe.
Erst danach folgten z.B. dicke Leitungen und Tanksiebmodifikationen.
So konnte ich den Effekt dieser Maßnahmen auch einschätzen.
Die Soganzeige ist übrigens keine pöltypische Sache.
Als Filterkontrolle, wo immer Filter verwendet werden, ist sie immer schon Gang und Gäbe.

Gruß Eckes

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