Re: Oha!


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Geschrieben von TomB am 02. September 2005 12:07:13:

Als Antwort auf: Oha! geschrieben von Werner am 03. August 2005 19:26:36:


> 1. Die Brennstoffzelle wurde er- bzw. gefunden, als die ersten
> Dampfmaschinen zögerlich laufen lernten. Es gibt - schwierig zu
> lesende - Originalabhandlungen darüber, die eigentlich schon
> erkennen lassen, daß es nicht so einfach ist, wie in heutigen,
> bunten Prospekten steht. Mit Sicherheit haben die Schöpfer bzw.
> Entdecker dieses pysikalischen Effekts nicht geglaubt, daß einmal
> ein solcher Unfug damit getrieben würde.

Was für ein Unfug wird denn damit getrieben?

> 2. Methanol ist absolut nicht irre giftig. Es sollte zwar nicht
> getrunken werden und ist klar als giftig eingestuft, jedoch
> schlagen Diesel oder Benzin diesen Stoff weit aus dem Feld, was
> die Gefährlichkeit angeht.

Stimmt.

> 3. Der Betrieb einer Brennstoffzelle mit Methanol ist so ohne
> weiteres nicht möglich.

Doch, das ist mit DMFCs möglich - ide haben aber leider einen sehr schlechten Wirkungsgrad und eignen sich eigentlich nur für den Einsatz in Kleingeräten wie Notebooks o.ä., wo sie Akkus oder Batterien ersetzen können.

> Sollten solche Konzepte
> einmal weiter voran getrieben werden - was ich nicht glaube

Glaub's ruhig ...

> - dann
> wird dieses Konzept heftige Konkurrenz von hochverdichteten,
> funkengezündeten Verbrennungsmotoren bekommen, die ebenfalls mit
> Methanol laufen und weitaus problemloser sind.

Verbrennungungsmotoren unterliegen als Wärme-Kraft-Maschinen einer prinzipiellen Begrenzung des möglichen Wirkungsgrades. Das trifft auf Brennstoffzellen nicht zu.

> 4. Eine Brennstoffzelle als empfindlich gegen Verschmutzung zu
> bezeichnen, ist eine ganz gewaltige Untertreibung.

Du bist nicht ganz auf dem Laufenden, was die Entwicklung von Brennstoffzellen angeht: Hochtemperaturbrennstoffzellen stören sich nicht weiter an Verunreinigungen. Im Prinzip können diese Zellen jede Art von wasserstoffhaltigem Treibstoff zu H2 und CO2 reformieren, insbesonders gibt es bereits kommerzielle Geräte, die mit Methanol, Methan und Propan betrieben werden. Aber auch Benzin, Diesel oder Pflanzenöl stellen kein prinzipielles Problem dar.

Das Problem der Brennstoffzellen allgemein und der Hochtemperaturbrennstofftzellen besonders war bisher die sehr kurze Lebensdauer und das teure Material. Beide Probleme konnten vor etwa einem Jahr beim Fraunhofer Institut gelöst werden - auf diese Entwicklung aufbauende Brennstoffzellen für den Betrieb mit Methan werden demnächst von Webasto auf den Markt gebracht: 40.000 Stunden wartungsfreie Lebensdauer bei 45% (elektrischem) Wirkungsgrad (bezogen auf den chemischen Energiegehalt des Methans) - davon darf der Entwickler einer Verbrennungsmaschine noch nicht mal träumen.

TomB

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