Das hat historische Gründe
Geschrieben von Werner am 15. März 2019 08:47:39:
Als Antwort auf: Wenn der Actros in den Graben fährt... geschrieben von Horst E am 14. März 2019 21:55:51:
Moin,
die Autopiloten haben früher grundsätzlich nur auf die Trimmung gewirkt. Ich glaube, daß das heute noch so ist, bin aber nicht sicher. Sie sollten ja nur leichte Fehllagen kompensieren und den Piloten davon entlasten, mehrere Stunden lang z.B. das Querruder nach links zu halten.
Getrimmt wird bei den Airlinern inzwischen gerne an der Höhenflosse. So etwas gab es aber auch schon bei kleinen Flugzeugen, z.B. Piper 18. Man erspart sich damit Eingriffe in das Höhensteuersystem und hat eine klare Trennung zwischen Trimmung und Höhenruder.
Durch die starken Schwerpunktsunterschiede bei Transportflugzeugen sind die Trimmungen immer stärker geworden. Die Maschine verbraucht während des Fluges Treibstoff, der nicht immer genau im Schwerpunkt gelagert werden kann. Die Fluggäste sind unterschiedlich dick und schwer und werden nicht zu Beginn des Fluges gebeten, sich umzusetzen. Die Flugzeuge sind immer länger geworden, was der Wirtschaftlichkeit dient. Da werden die wirksamen Hebelarme auch immer länger. Zuguterletzt wird auch das Gepäck nicht abgewogen beim Einladen. Es wird zwar ein wenig verteilt im Laderaum, aber dies nur nach optischen Gesichtspunkten. Gewogen wurde es ja schon beim Boarding. Ladezeiten sind Geld, die werden so kurz wie möglich gehalten.
Somit treten schon echte Kräfte auf, die das Höhenleitwerk zum mittragenden Element machen. Wenn dort also ein Fehler auftritt, ist der kaum noch auszusteuern.
Viele Flugzeugen trimmen auch mit dem Umpumpen von Sprit. Dadurch wird Widerstand eingespart. Geht aber der Sprit gegen Ende des Fluges zur Neige, kann das nicht mehr gemacht werden und die aerodynamische Trimmung muß herhalten. Dadurch ändert sich das Verhalten der Maschine.
Gruß
Werner
- Interessanter Beitrag funk_flex2015 15.03.2019 17:21 (0)