Nochmal danke


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Geschrieben von Werner am 22. März 2019 11:44:26:

Als Antwort auf: Bitte geschrieben von Obi am 22. März 2019 05:58:45:

Moin Obi,

meine Bedenken waren ja gerade, daß die niedrige Gleitgeschwindigkeit dazu führt, daß bei der hohen Last das Lager trocken läuft, also sich der Schmierfilm einfach unter dem Druck verp...ßt.

Die RC-Car Motoren drehen inzwischen 40.000/min. Es ist grotesk. Das sind keine Motoren mehr, das sind Schreihälse.

Es ist nicht überliefert, wie schnell der Motor in der Bleriot-Maschine gedreht hat. Es müssen wohl ca. 1000 bis 1200/min gewesen sein, wohl kaum mehr. Ich denke nicht, daß es einen Drehzahlmesser gab. Die Motoren in der Zeit waren auch nicht regelbar. Man freute sich über jedes PS, was aus dem Gespucke heraus kam. Mit voller Leistung wurde vorsichtig bis an den Boden geflogen und dann die Zündung unterbrochen. Der Rest war dann häufig Glücksache. Erst im ersten Weltkrieg kamen die Piloten auf den Trichter, den Motor nicht ganz absterben zu lassen, sondern die Zündung intermittierend wieder einzuschalten und mit der Maschine vom Landefeld zu rollen. Dabei half die enorme Schwungmasse der Umlaufmotoren.

Problematisch ist, daß die damaligen Flugzeuge so gut wie gar keine Gleitflugeigenschaften hatten. Sie flogen sehr langsam, hatten kaum Gewicht und bei Ausfall der Maschine ging es steil (aber rel. langsam) abwärts. Der notwendige Fahrtüberschuß für das Abfangen in Bodennähe war meist nicht vorhanden. Es ist mit diesen Flugzeugen nicht möglich gewesen, kinetische Energie aufzubauen. Drückte man die Kiste gewaltsam runter, wurde sie zu schnell und zerlegte sich. Man mußte also mit der einzigen möglichen Geschwindigkeit zu Boden finden und versuchen, den Aufprall etwas abzumildern. Fahrgestell und alle Teile, die zuerst den Boden berührten, waren in der Regel danach futsch. Mit etwas Geschick ging es für den Piloten noch halbwegs glimpflich aus, aber es gab auch zahlreiche Gegenbeispiele. Die Beispiele, wo Flugzeuge aus den Anfängen in Bäumen gelandet sind, waren keine Irrtümer, sondern der Versuch, den Absturz sanfter abzubremsen.

Das Modell fliegt sich sehr ähnlich. Es ist zurzeit ein Elektromotor montiert, der sich sauber regeln läßt und große Reserven hat. Geplant ist, den Propeller unwuchtig zu machen um den Einfluß von Vibrationen auf die Struktur zu testen. Der Flugakku ist ganz klein wegen des Gewichtes und erlaubt nur sehr kurze Testflüge. Eine Landung mit stehendem Motor ist noch nicht versucht worden.

Der Motor, wenn er dann mal läuft, wird selbstverständlich ausgiebig getestet. Erst am Boden und dann kommt der in eine robustes Modell, mit dem man alles machen kann und was sich bei Motorausfall sicher landen läßt.

Ich denke, es wird noch ein paar Jahr dauern, bis das mal alles so klappt.

Bis dahin werde ich mal weiter Gleitlager erforschen.

Gruß

Werner

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