Du verstehst mich nicht...


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Geschrieben von Joachim S am 12. Februar 2020 11:43:25:

Als Antwort auf: Varistor heissen die speziellen "Zehnerdioden" geschrieben von huebi am 12. Februar 2020 10:37:30:

….

Hi Hübi,

ich weiß, was ein Varistor ist, und kann mir auch denken, dass er Überspannungen auf dem Pluspol aller Steuergeräte ableitet. Wir setzen sie selbst ein, an den Wicklungen der Bremsen unserer Hubmotoren, sofern diese mit 24 V Gleichstrom betrieben werden. Der Vorteil gegenüber einer Löschdiode besteht darin, dass man sich keine Gedanken über die Polung machen muss, und die Bremse schneller einfällt. Ohne Löschdiode oder Varistor haben wir uns tatsächlich ein paar Eingänge durchgeknallt, die auf diesem Potenzial lagen.

Aber was soll das am Auto? Die Batterie würde das auch höchst zuverlässig abpuffern, wahrscheinlich besser als ein armer kleiner Varistor, der mit winzigen Drähtchen irgendwo lieblos angeklemmt ist. Die Batterie hingegen hängt mit ordentlichen Querschnitten dran, und schluckt Einstreuungen (die niemals große Stromstärken produzieren können) perfekt. (In meiner Elektronikbastelzeit galt eine olle Batterie als perfekter Puffer für den selbstgelöteten HiFi-Verstärker, weil sie Brummen und Ähnliches besser wegfiltert, als ein vergleichsweise winziger Elko...)

Und ich rede nicht von Überspannungen am Pluspol! Warum soll das Schweißgerät ausgerechnet dort eininduzieren, aber sämtliche Sensor- und Aktorleitungen in Ruhe lassen? Und gerade die Spannungsversorgung, da sind die Steuergeräte wahrscheinlich noch am unempfindlichsten...

Wenn man die Batterie abklemmt, ist Kurzschließen vermutlich sinnvoll, aber das war nicht meine Frage. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es kontraproduktiv sein kann; Wenn ich eine ordentliche Einstreuung in sagen wir mal die Leitung zum Kühlwassertemperatursensor erzeuge, dann ist das jetzt sogar ein Potenzial sowohl gegen den Plus- als auch den Minuspol des Steuergeräts. Möglicherweise doppelt schädlich... Wenn ich den Schweißdraht irgendwo ins Pluskabel bohre, dann wird der Kurzschluss wahrscheinlich was retten. Bohre ich ihn ins Kabel zur Lambdasonde, dann hilft es nix...

Ich bleib dabei, bis mir jemand plausibel erklärt, wo ich falsch liege. Der einzig sinnvolle Effekt ist, dass die Steuergeräte zuverlässig schlafen gelegt werden, und nicht mehr durch unplausible Signale oder Einstreuungen abstürzen können. Schutz vor "Durchknallen"? Ich glaub nicht dran.

Gruss Jo

PS, Anekdote dazu, an einem Auto fast ohne Elektronik... Bei meinem T1-Bulli hab ich den Schweißdraht tatsächlich in den Kabelbaum gebohrt, der unter dem Auto "vorn und hinten verband". Alles ging noch. Ich hatte zwar kein gutes Gefühl, aber wenn es doch ging...

Jahre später blieb die Karre dann qualmend stehen. Die Versorgung des Motors mit Strom für die Zündung war wohl an Masse gekommen. Nach Gewackel am Kabel und "Freibrennen" des Kurzschlusses konnte ich noch nach Hause fahren. Dann hab ich an der Stelle endlich die Isolierung abgemacht, alles mit Lötkolben und Isolierband hingepfuscht und es war wieder gut. Ich fürchte, so billig käme man heute nicht davon...


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