Re: @ Sebastian, Definitionen...


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Geschrieben von Der Große 945 am 05. Mai 2020 17:29:48:

Als Antwort auf: @ Sebastian, Definitionen... geschrieben von Joachim S am 05. Mai 2020 16:19:48:

Hallo Jo,

ich habe die Definition, wie in der Medizin Todesfälle gezählt werden, nicht festegelegt und habe auch nicht vor, sie im Alleingang mit Dir oder gegen Dich oder sonstwen zu ändern. Gerade eben habe ich in den RKI-Berichten zur Influenza 2016/17 und 17/18 gestöbert, weil jemand anderes mit Bezug auf diese Berichte schrieb, das RKI habe die Letalität in den Jahren auf 0,4 bzw. 0,5% geschätzt. Nebenbei las ich in dem RKI-Bericht, dass es international Konsens ist, die Verstorbenen an der Grippe Erkrankten als daran verstorben zu zählen, was die Todesursache im engen Sinne (oder wie man das nennen will) war und dass das der Grund ist, warum es keine konkreten Zahlen für Grippetote gibt. Jemand, der Grippe hat und stirbt, ist also an Herzversagen, Lungenversagen oder dergleichen gestorben und die Grippe fällt unter den Tisch, weil das Versagen eines Organs eben die "harte" Todesursache ist.

Das ist anders bei Corona, die Zahlen gibt es jetzt, und auf mich wirken sie konstruiert und gegen die übliche Praxis, weil die Zählweise jetzt um 180° gedreht ist.

Dein Krebsbeispiel ist das beste Beipsiel für meine Argumentation. Wer an einem Herzversagen stirbt, ist an Herzversagen gestorben. Wer eine Grippe hat und an Herzversagen stirbt, ist an Herzversagen gestorben. Für mich ist das logisch und folgerichtig und ich habe keine Bedenken, dieses Verfahren auch außerhalb der Grippefälle als allgemeinen Standard anzunehmen. Erst kommt der Zucker, dann das Übergewicht mit dem Blutdruck, dann kommt die Grippe (oder Corona), die gibt ihm den Rest, weshalb das Herz versagt und das Herzversagen ist dann die Todesursache. Wie gesagt, sicher weiß ich es nicht, aber ich kann es mir nicht anders vorstellen.

Ein Mediziner könnte zumindest für unser Simpelbeispiele mit relativ eindeutiger Ursache Klarheit schaffen. Im Grunde sind wir uns ja auch einig, nur bei Corona drehst Du das irgendwie um, sag ich mal.25

Das ist übrigens kein "die waren doch eh schon alt und krank". Ich meine das wertfrei und mit Blick auf die Zahlenspielereien, bei denen es meinem Verständnis nach eine Fußnote zu beachten gibt, um sie richtig einordnen und diesen bekackten Virus realistisch einschätzen zu können.

Wenn ich Zeit hab, versuche ich das mal rauszukriegen mit dem Prozedere bei der Todesursache.

Schöne Grüße

Sebastian

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