Baureihenproblem


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]


Geschrieben von Obi am 09. Januar 2021 05:33:28:

Als Antwort auf: Re: Schreckschraube beim 1Z? geschrieben von Jockel am 07. Januar 2021 20:55:59:

Moin Henzo, Jockel und Johannes,
ich wurde desöftern bei einem gewissen Walter Ohneiser vorstellig, um mir den Kurbelwellenstumpf plan fräsen zu lassen. 2010 habe ich dafür 19,05€ dafür bezahlt. Wenn ich das an meinem fiktiven Stundenlohn bei Festgehalt und den höchst zulässigen Zeiten, die ich arbeiten darf, messe, sollte ich diese Arbeit auf keinen Fall selbst erledigen, sonst zahle ich noch drauf.

Ein Meister, der relativ spät zu VW kam, kannte das Problem nicht.

Der Chef, eben der besagte Walter Ohnheiser, teilte ihm dann mit, daß er schon zu Zeiten, als noch sein Vater die Firma leitete, längst pleite gegangen wäre, wenn er jedem Kunden mit lockerer KWS einen Tauschmotor hätte implantieren müssen.

Beim JX war die gegenüber dem CS 15% steilere Hubscheibe in der Einspritzpumpe einer der Gründe, kaputte Schwingungdämpfer taten und tun ihr übriges. Beim JX gab es eine ganze Reihe Auführungen der Schraube. Angefangen von einer M14x1,5 in Festigkeitsklasse 8.8
über die verlängerte Schraube mit Stützscheibe in Festigkeitsklasse 10.8 (ja!) ,
die wieder genauso kurze Schraube in Festigkeitsklasse 10.9 (das ist die gebräuchliche Festigkeitsklasse) bis zur Endlösung der Schraubenfrage in Festigkeitsklasse 12.9 habe ich alles als Dokumentation des Gruselkabinetts in einer Schachtel zur Ansicht.
Die meines Wissens nie am JX verbaute Ursprungsausführung der Befestigung mit Scheibenfedernut in einem etwas längeren Wellenzapfen, Gewinde M12x1,5 und Festikeitsklasse 12.9 zusammen mit einer gestuften Stützscheibe kann man beim nächsten Besuch bei mir zusammen mit den später eingeführten, geänderten Versionen ansehen. Insgesamt haben wir also insgesamt 5 mögliche Evolutionsstufen, von denen die letzte mit der 12.9er Schraube ausreichend funktioniert, so man den peinlichst genau die Montagevorschrift einhält. Es soll Leute, geben, die ihren Kurbelwellenstumpf abgerissen haben, weil sie die 12.9er Schraube nach der Methode für die 10.8er Schraube angewendet haben.

Die mir derzeit bekannte Methode ist: Gewinde und Anlagefläche des Schraubenkopfs am Riemenrad ganz leicht mit Öl benetzen, dann das an der anlagefläche des Riemenrads an der Kurbelwelle strohtrockene und penibel saubere Rad an die Kurbwelwelle setzen und mit der 90+90-Methode (90Nm+90° weiterdrehen) anziehen.

Im Tabellenbuch Kraftfahrzeugtechnik - die Ausgabe, die mir meine Schwester vor 3 Jahren zu Weihnachten geschenkt hat ist leider verloren - stand drin, daß es inzwischen auch Schrauben der Festigkeitsklasse 14.9 gibt. Allerdings sollte das das Mutterngewinde in der Kurbelwelle auch hergeben. Siehe "abgerissene Kurbelwellen durch falschen Anzug der Schraube in Festgkeitsklasse 12.9".

Die Kurbelwelle eines Schrottmotors (JR) habe ich leider schon entsorgt. Wäre eine Idee gewesen, das einmal auszuprobieren.


Von der bei mir vertretenen und zum Teil eingelagerten Motorenpalette vom 1Z, dem artverwandten Motor aus dem Polo (AEF vielleicht?), 1Z/AHU, AFN, KY und natürlich auch AFN gab es das Problem immer wieder.

Beim Busdoktor kamen genug an mit dem Argument "Ich hab doch das Rad verstiftet!" - wenn die Anlagefläche an der Kurbelwelle zerdengelt und schief bleibt, bringt das Verstiften zusammen mit einem alten Riemenrad nicht einmal die Hälfte. Der Claus Wiedmaier in Rottenburg hat da auch schon seine Erfahrungen gesammelt.

Das Riemenrad wurde inzwischen mehrmals geändert, wir waren vor 11 Jahren, als ich meiner damailigen Freundin Christiane an ehemals Jockels aus einem JR entstandenen SB diese Achillesferse vorsorglich behandelt habe, bei Änderungsbuchstabe E. Aus der Einnerung habe ich damals beim Walter Ohnheiser ein 028 105 063 E gekauft.

Angeblich soll das Zahnriemenrad nicht mehr kreisrund, sondern gezielt Oval sein, damit die Ungleichförmigekeit des Laufs der Kurbelwelle keinen übermäßig ungleichförmigen Lauf der Nockenwelle und Einspritzpumpe verursacht. Ich sollte das einmal ausmessen.
So nebenbei bemerkt hatte ich bei den Motoren, die ich selbst bedoktert und selbst gefahren habe, noch keinen neuen Ärger mit dieser stelle.

Gruß,
Obi

Wie lesenswert findest Du diesen Beitrag?                 Info zur Bewertung




Antworten:


[ FMSO.DE - Fahren mit Salatöl (deutsch) ]