Höhöö, Go Kart fahren ohne Differenzial


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Geschrieben von Werner am 04. Februar 2021 00:39:49:

Als Antwort auf: Re: Das Torsen Differential geschrieben von Joachim S am 03. Februar 2021 23:19:13:

Moin,

da gab es mal den jungen Werner, der mit einem Kart aus Italien liebäugelte. 3750 DM sollte der kosten, weiß ich noch genau. 125 Kubik und richtig Leistung, wieviel weiß ich nicht mehr, 6 Gang-Getriebe und man durfte einen Vorführ"wagen" probefahren.

Ich habe ihn nicht gekauft, weil ich damals als junger Kerl einige Hobbys hatte, als da waren Segelfliegen, Tauchen, Motorrad Fahren und halt alles son Kram, wo wenig Mädels eine Rolle spielen. Das eine Mädel, was auf der Go-Kart-Bahn rumfuhr, war jetzt nicht so ganz jemand zum Kennenlernen.

Also habe ich es sein lassen und mir das Schmuckstück nicht gekauft. Aufpasser auf der Go-Kart-Bahn war übrigens ein gewisser Herr Schumacher, kein seltener Name in unserer Gegend. Der hat sich jeden gekauft, der nicht ordentlich fuhr, hat auch seinem damals 16-jährigen Sohn Michael nichts durchgehen lassen.

Aber nun zur Probefahrt, die ich natürlich gemacht habe. Die Bahn hatte eine 180°-Kurve, auf der auch die Einfahrt war. Am Kurvenausgang drehten sich ständig die Leute und fuhren ins Gras. "Also das passiert mir doch nicht !!!"

Also los und das Teil heizte gewaltig. Als Motorradfahrer ist man an Beschleunigungen gewöhnt, aber auf so einem kleinen Wägelchen abzuzischen ist noch mal was anderes. Einlenken in Kurven etwas gewöhnungsbedürftig, aber gut zu machen. Jaaa, und dann wurde jede Runde schneller und irgendwann beim Rausbeschleunigen aus besagter 180 °Kurve habe ich genau den Punkt erwischt, wo das äußere Rad auch die Haftung verlor. Ich weiß nicht, wie oft ich mich gedreht habe, aber gefühlt waren es 18 Umdrehungen. Genau an der gleichen Stelle, wie all die andern und genauso ins Gras hinein. Die Regel, dann einfach die Bremse voll zu treten und rückwärts zu rutschen, kannte ich zwar, habe sie aber nicht befolgt. Aber der Motor lief noch, immerhin. Ich hatte die Kupplung gezogen.

Ich schob das Ding durch das Gras zurück und war doch etwas nachdenklich geworden.

Dann habe ich bei den Profis mal genauer hingesehen, wie die das machten.

Wer Google Earth hat, kann mal auf die Koordinaten Nord 50°53'22.22" und Ost 6°36'51.75" gehen, da sieht man die Bahn und genau die Kurve. Die Schwärzung des Asphalts spricht Bände, man kann sehen, wie häufig die Karts geradeaus schräg von der Bahn abgekommen sind. Zu meiner Zeit gab es die Reifenwände noch nicht, da flog man einfach in die Wiese und rutschte und rutschte.

Leider kommen die großen Bagger immer näher und die Bahn wird bald Geschichte sein. Die neue Schumacher Kart-Bahn ist dagegen so ätzend, dass man schon beim Hinschauen keine Lust mehr hat.

Gruß

Werner

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