Ist ein weicher Austenit


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Geschrieben von Sebastian Henkel am 09. Februar 2021 16:25:28:

Als Antwort auf: Seite 40-41 lesen geschrieben von Hanomedes am 09. Februar 2021 13:41:43:

Hallo Dominik,
danke für den Link zum Bericht. Der Stahl von den Bolzen ist ein weicher Austenit (Seite 38 steht X8 CrMnNi 18.8). Der hat maximal 0,08% Kohle und eine Dehngrenze von unter 300MPa wenn er nicht kaltverformt wurde. - (zum Vergleich von einer 12.9 Schraube erwarten wir ca. 1080MPa Dehngrenze) - Der kann natürlich nur von der Kaltverformung fest werden (und das gegebenenfalls sehr ordentlich, wenn es sich um einen metastabilen Austeniten handelt, der unter Verformung martensitisch umwandelt.
https://www.materials.sandvik/de/sandvik-werkstoff-pod/staffel3/01.-metastabile-austenitische-edelstähle/

Ich würde aber erwarten, dass eine normal 12.9 Schraube aus einem Kohlenstoffstahl oder Vergüter ist und ihre Festigkeit durch die Vergütungswärmebehandlung bekommt. (Kohlenstoff ist ein sehr preiswertes Legierungselement) Die schlussgewalzten Schrauben haben da hauptsächlich ein besseres Eigenspannungsprofil.
Das wird natürlich bei großen Vorspannkräften bis ins Plastische hinein wieder abgebaut.
Siehe z.B. Abbildung 2.5 von folgender Veröffentlichung:

https://publikationsserver.tu-braunschweig.de/servlets/MCRFileNodeServlet/dbbs_derivate_00045602/Diss_Unglaub_Julian.pdf

Von so großen Vorspannkräften bin ich immer bei Zylinderkopfschrauben ausgegangen. Daher ist die mechanische Kerbe bestimmend und die ist bei Gewinden immer recht groß.

Mögen die selbstgedrehten Stehbolzen noch lange halten!

Beste Grüße
Sebastian

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