Re: ..Vergaserreiniger..also als Reiniger...


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Geschrieben von elmar_b am 05. August 2021 23:08:32:

Als Antwort auf: ..Vergaserreiniger..also als Reiniger... geschrieben von ray am 03. August 2021 09:51:00:

Hi, zum Reinigerkomplex hätte ich auch noch einen kleinen Tipp am Rande: Altmotoröl.
Es begab sich zu jener Zeit in den späten 70ern, dass das alte Motoröl der Taxen, die ich wartete, in einem Fass gesammelt wurde, um es sukzessive verfahren zu können. Das schwarze Fass stand im Sommer draußen in der Sonne und so sanken die Schwebstoffe auf den Grund.
Mein Hanomag F20 (ein Hanomedes) war ursprünglich mit einem Austin-Benziner ausgestattet gewesen, der sich aber mit Pleuelbruch verabschiedet hatte. Als Ersatz wurde ein Diesel gesucht und in Form eines Rheinstahl D301E2 (ursprünglich entwickelt für den Borgward Hansa 1800 D) mit anhängender Kupplung und Glocke gefunden. Dieses Arrangement passte plug'n'play an das vorhandene Benzinergetriebe und war auch noch günstig. Der Grund dafür lag vermutlich darin, dass es halb im Boden versunken in einer hinteren Ecke eines traditionell geführten 70er-Jahre-Schrottplatzes lag. Der Motor war fest, aber der Schrotti schwor Stein und Bein, dass er gelaufen war, als er ausgebaut wurde. Also haben wir ihn ausgegraben und für relativ wenig Geld mitgenommen. Zuhause dann Kupplung nebst Glocke abgebaut und gereinigt, neue Motorhalterungen ins Auto (Eine gab es noch, die andere wurde nach Muster gebaut.) gesetzt und das Ding eingebaut. Um die Glühkerzen nicht abzureißen, wurden die Einspritzdüsen ausgebaut und überprüft. Der Motor war ja fest und so wurde durch die Düsenlöcher großzügig Caramba eingeträufelt, was auch nach mehreren Tagen und Wochen zu keinem Erfolg führte.
Dann habe ich es mit oben beschriebenem Altöl versucht, das oben vom Fass abgenommen wurde. Nach drei Wochen stehen schaffte es der alte Benzineranlasser, den Motor loszuschlagen.

Die Düsen wurden wieder eingebaut, ein Dieselanlasser wurde aus dem originalen und einem für den OM615 zusammengesetzt und eingebaut, die Förderpumpe wieder gängig gemacht und das Auto wurde für den ersten Start angeschleppt. 20% Altöl-Zumischung zum Diesel sorgten dann vermutlich auch dafür, dass die Rostporen in der Zylinderwand zugesetzt und die Kolbenringe wieder beweglich wurden und abdichteten. Ca. 5.000 km später lief der Motor wieder sehr gut, was die gemessenen Kompressionswerte bestätigten.

Heute würde man für eine solche Vorgehensweise vermutlich gesteinigt, aber was mir im Kopf geblieben ist, ist die rostlösende Wirkung von Altöl.

Mit Vergaserreiniger (von Liqui Moly) habe ich bei meinem Mopped übrigens auch sehr gute Erfahrungen gemacht.

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