Das ist keine Rekuperation !


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Geschrieben von Werner am 14. September 2021 00:59:12:

Als Antwort auf: Rekuperation am Zugfahrzeug, wird gemacht geschrieben von Sönke am 13. September 2021 22:35:11:

Das ist Generatorbetrieb.

Was ich damit sagen will, solche Technik wird auch auf diesen Zweck ausgelegt und kann mit Effizienz aufwarten.

Bei E-Autos ist die Rekuperation nicht oder kaum mit zusätzlichen Kosten verbunden, deshalb wird sie gemacht. Aber die Antriebsmotoren sind nicht gerade optimal für die Rückspeisung. Schon gar nicht in den Bereichen, wo am häufigsten gebremst wird.

Ein LKW mit 80 Sachen - darf auch ein bißchen mehr oder weniger sein - das sind stabile Daten, mit denen man sowas vernünftig auslegen kann. Und der Fahrer muß keine Leistungskabel anschließen. Die Zugmaschine bleibt wie sie ist, und der Auflieger hat seine eigene Versorgung. Das macht absolut Sinn und ist vermutlich effizienter, als an den LKW-Motor noch eine Zusatzlima dranzupfriemeln, die dann nur für solche Fahrten genutzt wird.

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Diese ganze Energierückgewinnung ist eigentlich Sand in die Augen gestreut. Wir haben jetzt mal ganz ehrlich und nüchtern einen Suzuki-Swift Hybrid und einen herkömmlichen Motorwagen nebeneinander rollen lassen. Beide rollen etwa mit der gleichen Verzögerung aus. Der elektrische würde ohne Bremsung um einiges länger rollen, als der Motorwagen, wenn man den Gang rausnimmt. Denn der elektrische ist schwerer. Im Fahrbetrieb ist das nicht angenehm, bzw. es ist sogar unerwünscht, weil in den meisten Fällen weder die Strecke noch die Zeit zur Verfügung steht, das Auto ganz bis zum Schluß rollen zu lassen.

Also was tun? Die ersten Autos mußten per Bremse angehalten werden, nicht schön, wenn man was anderes gewohnt ist. Ausrollen vor einer Ampel, erst zum Schluß bremsen, alles gewohnte Dinge, die ohne bremsenden Motor nicht funktionieren.

Die Betriebsbremse darf nicht elektrisch sein aus Sicherheitsgründen - vielleicht kommt sowas noch mal irgendwann. Also legt man die Bremse sanft auf den Motor und erzeugt in etwa das gleiche Verhalten.

Käme eine echte Betriebsbremse mit Akkuladung, dann müßte man höllisch aufpassen, dass diese nicht ein bestimmtes Auflademaß überschreitet. Würde also bedeuten, dass bei einer echten Vollbremsung zwingend die Radbremsen mit eingreifen müssen, damit der Akku nicht abhebt. Und das müßte dann so gut aufeinander abgestimmt werden, dass der Fahrer das von schwach bis Vollbremsung gut dosieren kann.


Zudem, wie ja schon erwähnt, ist es für die Leistungselektronik besser, wenn der Motor ständig verbunden ist und nicht komplett vom Anschluß getrennt wird. Trennen mag noch angehen mit entsprechenden Einrichtungen. Die Spitzenspannungen des drehenden Motors könnte man noch beherrschen. Problematisch wird das Wiedereinschalten, da knallt es dann.

Und so passiert es. Aufkleber drauf "Energie sparen" und schon finden es alle toll!


Bei Fahrrädern wird es nicht gemacht, das Thema hatten wir ja schon hier im Forum. Fahrräder rollen halt natürlicherweise, das kennt jeder, das muß so. Würde ein Fahrrad, bei dem nicht mehr getreten wird, auf Rekuperation gehen und auch nur leicht bremsen, dann stünde der Kunde schon bald damit wieder im Laden und würde reklamieren.


Gruß

Werner

der halbelektrische

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