Jaaa, nicht so ganz


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Geschrieben von Werner am 23. November 2022 13:32:15:

Als Antwort auf: Re: Frage an JP Dieselmotorkenner 1,6 54 PS Bj.86 geschrieben von Manuel [ER] am 23. November 2022 08:38:29:

Moin,

es stimmt, die Leistung richtet sich - vorrausgesetzt, der Wirkungsgrad ist über den betrachteten Bereich gleich - nach der Fördermenge der ESP.

Allerdings nimmt die Leistung mit der Geschwindigkeit zu, wenn man im letzten Gang von langsam auf Höchstgeschwindigkeit beschleunigt. Der Motor muß ein bestimmtes Drehmoment bringen, damit bei gegebender Übersetzung der Fahrwiderstand überwunden wird. Solange das Drehmoment höher ist, als der Fahrwiderstand, beschleunigt das Fahrzeug. Wenn irgendwann die beiden Beträge ausgeglichen sind, ist die Höchstgeschwindigkeit erreicht. Die Leistung steigt beim Beschleunigen immer weiter an, weil die Drehzahl steigt und das Drehmoment nicht im gleichen Maße sinkt. Der Motor gibt dann (in der Regel) seine höchstmögliche Konstantleistung ab. Es gibt auch Motoren, besonders im Benzinerbereich oder bei abgeregelten Maschinen, wo das anders ist und bei Höchstgeschwindigkeit die Leistung geringer ist, als beim Beschleunigen. Aber bei solch einem Brot-und-Butter-Golf gehe ich nicht davon aus.

Der beste Wirkungsgrad liegt in der Nähe des besten Drehmomentes und nimmt dann mit steigender Drehzahl ab. Die mechanische ESP aus diesen Baujahren drückt dann (theoretisch) immer die gleiche Menge pro Hub in den oder die Zylinder. Tatsächlich nimmt die Menge bei höherer Drehzahl etwas ab, weil die Füllung nicht mehr so gut ist und die Gegendrücke wachsen.

Ist aber an der ESP was dran, kann das auch umgekehrt laufen. Wenn der Druck irgendwie verschwindet, dann kommt die ESP bei hoher Drehzahl auf eine bessere Füllung.

Bei mir wird gerade der Verdacht genährt, dass Jo mit seinen Gedanken zur ESP vermutlich an der richtigen Stelle ist.

Z.B. war an unserem 1500er die Vorförderpumpe defekt und hat zu ähnlichen Zuständen geführt. Das Anspringen war allerdings kaum betroffen. Der Verschiebering der Flügelzellenpumpe hatte irgendwie gehakt und dadurch konnte diese keinen richtigen Druck aufbauen. Das hatte beim Fahren ganz ungeahnte Effekte, z.B., dass erst aus der Karre nichts rauskam, und sie dann mit einem Plötz losstochte. Wenn dann in der Kurve noch ein Happen Möl mit angesaugt wurde, fing es richtig an zu spuken.

Meine arme Mutti hat beim zweiten Motortotalschaden aufgegeben und sich einen Benziner-Golf gekauft. Dieser fährt mit stattlichen paarunddreißig Jahren immer noch unter dem Hintern meines Bruders.

Gruß

Werner

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