Ich glaube, wir haben es geschafft: doppelte E-Mobilität

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Geschrieben von Werner am 18. August 2023 13:25:01:

Moin Männers,

stolz führte mir ein älterer Herr (also älter als ich) seinen E-Hybrid-Mercedes vor. Die Herrschaften (also der ältere Herr war in Begleitung seiner älteren Dame) machten Urlaub, nachhaltigen Urlaub. Sie hatten zwei Fahrräder hinten drauf/dran.

Im Trend der Zeit waren das natürlich E-Bikes, sowas hat man heute, damit es nicht so schwer zu treten geht. Sie fuhren von einem Hotel zum nächsten, er schraubte immer die Räder wieder ab, damit sie nicht von selbst wegfahren und ließ sie vom Hotel einschließen. Am Morgen dann baute er sie wieder drauf, was freilich einige Zeit in Anspruch nahm.

Und so im Small Talk sagte ich, dass meine Frau (Doktor) mir auch schon lange in den Ohren liegt, solch ein Gestell zu kaufen, die gäbe es jetzt billig bei . . .

"Nein, aber nein" wurde mir entgegnet "mit zwei E-Bikes können Sie keinen Träger nehmen, der sich auf der Anhängekupplung abstützt. Dafür ist die nicht gebaut, da brauchen Sie schon was stabileres." Schon bald wurde deutlich, der Herr ist in seinem Berufsleben Ingenieur gewesen, und zwar Elektroingenieur.

Nachdem er die Fahrräder korrekt montiert hatte, fiel mir auf, dass er noch zwei Kabel anschloß. Und da kam es: Die E-Bikes werden während der Fahrt vom Auto aufgeladen. Ja das ist ja super, dann kann man an der nächsten Destination gleich losfahren und erspart sich lange Ladezeiten. Seine Frau meinte auch, das sei ganz praktisch. Ich hatte allerdings den Eindruck, dass sie etwas ungeduldig wurde, weil das alles so lange dauerte.

Als dann endlich beide im Auto saßen - ich war auch startklar, mußte zweimal gehen mit meinem Reisegepäck - schaltete der Mann das System ein. Motor kann man eigentlich nicht sagen, denn der lief nicht. Dafür hörte man aber Ansagen vom Sprachsystem des Autos. Ziemlich laut, aber ich habe sie nicht komplett verstanden. Jedenfalls hörte man nach einigen Ansagen "bitte bestätigen!" , was der Mann offenbar auch machte. Mir wurde das zu lang, ich saß im Auto und drückte den Startknopf zum Losfahren. Im Rückspiegel sah ich aber noch, dass sich der Wagen in Bewegung setzte.

Ja, bleibt noch zu erwähnen, dass der Mann sein Auto nie an die E-Tanke fährt. Das sei ihm zu teuer, meinte er, und er bliebe lieber autark.

Jauuuu, wir sind soweit, wir haben es geschafft!

Ich weiß nicht, ob es sowas serienmäßig gibt oder ob der Herr sich da was tolles gebaut hat. Zutrauen würde ich es ihm. Ich gönne ihm sein Spielzeug auch von Herzen. Schließlich baue ich ja auch an einem Flugzeug rum, was kein Mensch braucht.

Aber eine Fahrradtour beginnt für mich immer noch vor der Haustür. Und Strom habe ich in den Beinen, mal mehr, mal weniger.

Meine Frau Doktor hat sich ja schon mal den Fuß gebrochen bei einem Sturz mit ihrem E-Bike. Kürzlich habe ich eine alte Freundin zum Krankenhaus gefahren, die zwei Wochen vorher mit ihrem E-Bike gestürzt ist und sich den Kiefer gebrochen hatte. Sie kam stationär ins Krankenhaus und mußte operiert werden. Ich habe sie nur zur Nachuntersuchung gefahren.

Gruß

Werner

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