Den Feind im Unklaren lassen
Geschrieben von waldi am 05. März 2024 18:16:35:
Als Antwort auf: Re: Putin denkt langfristiger geschrieben von Joachim S am 05. März 2024 10:13:01:
Servus Jo,
ich halte mich für ein Paradebeispiel für den aufgeklärten Bundesbürger/Demokraten. Es fällt mir sehr schwer, Befehle zu empfangen, deren Sinn ich nicht verstehe, bzw. wo man es nicht für nötig hält, mir den Sinn zu erklären. Daher würde ich gerne schon wissen, was unsere Volksvertreter so treiben, und warum sie welche Entscheidung treffen.
Wissen möchte ich es in jedem Fall. Allerdings bin ich bereit Abstriche zu machen, hauptsächlich dann, wenn ich nicht direkt betroffen bin. Das heißt, wenn ich nichts machen muss. Außer zahlen. Das muss ich immer und dauernd als braver Steuerzahler .
Und mit diesem Zugeständnis sollte auch ein gewisses Vertrauen einhergehen, dass diejenigen erstmal ihren Job machen und da will ich ihnen nicht reinreden.
Ich unterstelle, dass sie an der Position sind, weil sie wahrscheinlich qualifizierter dafür sind, als ich es bin. Denn sonst wären nicht sie dort, sondern ich.
Das ist das Viele-Köche-verderben-den-Brei-Prinzip.
Ich habe gerade eines der schönsten Negativbeispiele im persönlichen Umfeld, wo man mir, bzw. meinem Sohn erzählen will, wie man es anders macht. Die Einladung, es einfach mal mit uns zusammen zu machen, was Erkenntnisse aus allererster Hand eröffnen würde, wird natürlich ausgeschlagen. Entweder aus Ignoranz oder gar der Befürchtung, mit der eigenen Argumentation im Unrecht zu sein. Somit wird weiter in Abwesenheit jeglichen Wissens gefordert und kritisiert.
Und genau DAS passiert, wenn jeder meint, es besser zu wissen und lautstark die "vermeintlichen" Fehler der Machenden herausposaunt.
In der Politik, wie in alltäglichen Leben.
Manöverkritik ist gut und unerlässlich, um es beim nächsten Mal besser zu machen. Aber im Vorfeld alles zu zerreden, wie es in D oder auch in Europa passiert, eröffnet Entscheidern, wie Putin ungeahnte Möglichkeiten.
Da muss der Westen ein gesünderes Maß finden.
Viele GrüßeWaldemar