Re: O-Ringe werden unter Druck hart wie Beton - oder so...


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Geschrieben von Werner am 21. Mai 2024 21:20:17:

Als Antwort auf: O-Ringe werden unter Druck hart wie Beton - oder so... geschrieben von huebi am 21. Mai 2024 17:41:17:

Moin Huebi,

ich zitiere:

"Sobald der O-Ring beim Zusammenschrauben seinen Einbauraum vollstaendig ausfuellt, schraubst Du da gar nichts mehr. Da komprimiert nichts mehr."

Und genau das wollte ich lesen. Genauere Beschreibung oder gar Zeichnung wird es hier nicht geben, ich habe dafür unterschrieben. Wenn die Konstruktion beim Kunden total durchfällt und es eine andere Lösung gibt, kann ich mal mehr dazu sagen/schreiben.

Mit Dichtschrauben meinte ich metallisch dicht schrauben, die Ringe werden nicht zum Abdichten verwendet - jedenfalls nicht gegen innen/außen. Wenn das Teil dichtgeschraubt ist und die Fertigungstoleranzen halbwegs gut sind, wird der O-Ring ein klein wenig zusammengedrückt, rein mechanisch und absichtlich nur ein bißchen, damit er nicht geplättet wird, sondern "sanft" ein empfindliches Teil hält. Ich hatte sogar erst an eine kleine Druckfeder gedacht.

Wäre aber der Gummi leichter kompressibel, dann könnte er in dem kleinen Druckraum evtl. unter dem ihn alles umfangenden Innendruck so weit schrumpfen, dass er seine mechanische Haltefunktion nicht erfüllt. Und dies war meine Sorge. Ich les aber schon raus, dass die Dinger unter Druck nicht an Volumen verlieren.

Es ist blöd, bei O-Ring denkt logischerweise jeder an eine Dichtfunktion. In diesem Fall ist das aber nicht so.

Übrigens habe ich für meine RD auch die Kunststoff-Schwingenlager gegen Nadellager ausgetauscht. Die Schmiernippel für die Fettpresse hab ich auch montiert, aber keine wilde Abdichtung nach außen hin. Die ersten RDs, also die Motorräder, die gerade von Trommelbremse und schlitzgesteuerten Motoren auf Membransteuerung und Einscheibenbremse umgestellt waren, hatten ziemliche Wackelfahrwerke und das wurde auf die Schwingenlagerung geschoben.

Leider verbesserte sich das Fahrverhalten damit nicht. Der Rahmen war im unteren Knotenpunkt einfach zu weich. Wenn man die Kiste auf den Ständer stellte, konnte man ordentlich das Hinterrad hin- und herbewegen. Die nächste Generation der RDs hatten das nicht mehr, obwohl die Kunststoffbüchsen in der Schwingenlagerung übernommen wurden.

Aber wir brauchten damals sowas, der Kumpel hatte Rotgussbüchsen eingebaut, ich mußte das natürlich toppen. Habe auf der Kettenseite zwei Nadellager, wo eins schon dicke gereicht hätte, und auf der anderen Seite eins davon installiert. Die Schwinge mußte dafür um 1mm aufgebohrt werden. Ein Bekannter hatte einen Fahrradladen mit Werkstatt und einer Standbohrmaschine von 1911. Die wurde noch mit Flachriemen von extern angetrieen. Manmann, wenn ich daran zurück denke.

Wir haben es aber alle überlebt, und das zählt.

Gruß

Werner

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