Wir hatten damals die Shift-Funktion zum Multiplizieren
Geschrieben von Werner am 08. Juni 2024 14:35:29:
Als Antwort auf: Rechenknechte und ihre Faehigkeiten... geschrieben von huebi am 08. Juni 2024 12:35:37:
Moin huebi,
zu Zeiten von 6502 und Z80 haben wir Assembler lesen können wie die Zeitung. Ein paar Codes habe ich jetzt noch im Kopf. Jedenfalls konnten diese Minichips mit der Shift-Funktion schon mal mit Fakter 2 multiplizieren. Man konnte nach rechts oder nach links shiften, also auch teilen, aber eben nur durch 2 oder 4 - durch 8 schon nicht mehr so einfach.
Bei den paar bits, die nebeneinander gestellt waren, war dann aber bei 8 Schluß. Dann mußte das bit woanders hin geschoben werden. Das hat der Mikrochip auch nicht von selbst gemacht, aber er hat ein Flag gesetzt, damit das 8er Bit nicht einfach weg ist.
Mit Assembler wurde der gute alte C64 schon ganz schön schnell. Da war man mächtig stolz, wenn was funktionierte. Abstürze mit der Notwendigkeit, abzuschalten, neu zu starten und alles wieder eintippen, waren aber auch an der Tagesordnung.
Ich hatte den Commodore und mein Kumpel den Sinclair. Wir haben Wettrennen veranstaltet, welcher Chip schneller ist. Der 6502 bzw. 6510 war bedeutend einfacher zu programmieren, als der Z80. Aber mein Freund hat es damals so weit getrieben, dass auf dem Bildschirm ein exakt runder Kreis ohne Füllung entstand, den man mit den Cursortasten nach oben und unten und zur Seite schieben konnte. Das war schon echt was. Nur wenn man an der Bildrand kam, wurde es gefährlich, dann kippte der Rechner schon mal gerne um, zeigte wirre Linien und aus dem Leisesprecher kamen regelmäßige Knackgeräuse: eine Totschleife ohne Entrinnen.
Die ersten PCs kosteten damals etwa 10.000 DM und waren für Studenten unerschwinglich. Uns hat das dann beide abgehängt, der Freund macht noch was mit PCs, ist selbst vollvernetzt in seinem business, aber ich bin nur noch reiner Anwender, ich steig bei den vielen Ebenen überhaupt nicht mehr durch.
Der 6502-Chip kostete damals etwas mehr, als 6 DM. Der Tempomat, den wir mal gebastelt haben, mußte mit dem internen Speicher von 256 Byte (nicht kB!) auskommen, aber das ging - wenn auch nicht wirklich gut.
Gruß
Werner