Genau, das Thema hatten wir mal mit der Motorbremse beim Dieselbenz


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Geschrieben von Werner am 03. August 2024 20:08:18:

Als Antwort auf: Bremskraftverstärker geschrieben von Obi am 03. August 2024 18:41:43:

aber die Bremswirkung war jetzt auch nicht so wahnsinnig stark. Wenn man bei Drehzahl so zart angaste, dass zwar die Klappe öffnete, der Unterdruck aber immer noch so stark war, dass noch nix eingespritzt wurde, dann hörte man ein etwas anderes Geräusch und es bremste leicht. Ich glaube Jo hat das sogar als Gefällebremse im kleinen Gang benutzt, ich weiß es nicht mehr.

Verschlucken beim Gasgeben wüßte ich nicht, aber ziemlich merkwürdig war das Fahrverhalten schon, Klassiker beim /8er war, wenn man den ersten richtig hochgezogen hatte und auf den zweiten ging, dann mußte man eigentlich schon wieder ganz durch treten oder zumindest fast ganz. Wer das nicht wußte, wunderte sich erstmal, dass im zweiten nix mehr kam. Der allgemeine Tipp der Leute, die sich nicht mit Regelungstechnik usw. beschäftigen wollten war, den ersten nur zum Anfahren zu benutzen und direkt weiter zu schalten, also eigentlich ganz modern. Dann dann war die Anfangsdrehzahl im zweiten noch so niedrig, dass schon bei kleinen Pedalstellungen wieder Leistung kam.

Ganz irre waren übrigens die wenigen /8er Diesel Automatik. Da hat das Verständnis von Mercedes bei mir komplett ausgehakt. Die hatten einfach einen Wandler und Automatikgetriebe drangestrickt und fertig. Was passierte? Du fuhrst an und der Motor bemühte sich sogleich auf eine gewisse Drehzahl zu kommen, wurde aber vom Wandler gebremst, die Regelung schob also richtig los und das Auto hatte für einen /8er Diesel einen echt kräftigen Antritt - Wandler machts möglich. Wenn man den Gasfuß aber so stehen ließ, war die Beschleunigung ganz schnell wieder vorbei und der Motor lief in etwa die Drehzahl, die er auch unbelastet bei der Gaspedalstellung gelaufen wäre. Also gut, laaangsam mehr Gas geben und auf der ersten Fahrstufe drehte der Motor hoch. Dann kam der Moment, wo die zweite Stufe geschaltet wurde und der Motor sackte in der Drehzahl ab, um aber sogleich auf volles Drehmoment zu gehen, was das Auto wieder schneller machte, also Gas weg, wieder vorsichtig eintimen das ganze, damit die Taxifahrgäste nicht mit dem Kopf wackeln und glauben, sie hätten einen Anfänger als Fahrer. Die meisten Fahrer haben dann die dritte Stufe gesperrt, um halbwegs glatt damit fahren zu können in der Stadt. Also das war wirklich gar nix, da wurde man bekloppt mit so einem Auto. Viele sind davon nicht gebaut worden und die Automatik hielt auch meist nicht lange, vermutlich aus den geschilderten Gründen.

Ich kannte mal einen Medizinstudenten, eher schon angehenden Arzt, der unbedingt einen /8er haben wollte wegen lifestyle und so. Er hat irgendwann einen gefunden, eine einzige Fahrt damit gemacht und ihn wieder weggestellt. War nicht sein Ding, diese Art der Regelung.

Den 1er Golf kriegte man ohne die Bremskraftverstärkung sehr gut zum Stehen. Der wog ja auch nicht so viel. Ich find immer gut, wenn man Teile wegläßt. Die Ur-Porsches hatten sowas ja auch nicht, weil der saugende Motor hinten war und das Bremspedal vorn. Die hatten deshalb auch keine Servolenkung - aber auch nicht gebraucht aus meiner Sicht.


Apropos Bremse: Im W-Forum werden heiße Tipps gehandelt, mit welchen Bremsbelägen die Vorderbremse die beste Wirkung hat. Die Sportbikes von Kawa haben die gleichen Abmessung, aber zum Teil mehr Kolben und anderes Belagmaterial.

Sowas kann ich gar nicht verstehen. Wer sportlich fahren will, sollte ich keine W kaufen, die ist nicht für den Zweck gemacht. Ich nehme die Leute dann gelegentlich auf dem Arm - was nicht immer gut ankommt ;).

Gruß

Werner

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