Re: Ich faß mal zusammen


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Geschrieben von Werner am 02. September 2024 12:43:04:

Als Antwort auf: Ich faß mal zusammen geschrieben von Uli S. am 02. September 2024 11:09:09:

Moin Uli,

danke für die Fehlerausschlußtabelle.

1. Zukorrodierte Düsen: gemessen habe ich es nicht, aber die Benzinpumpe pumpt ja auch nicht mit Gewalt, sondern nur mit max. etwa o,4 bar. Aber okay, der Punkt wird noch verfolgt, Grünspan oder sonstige Farbveränderung ist nicht zu sehen. Wie schon geschrieben, die Vergaser sehen neu aus von innen.

Die Hauptdüse hat einen kleinen Schlitz am Ende, wo ich probiert habe, sie rauszuschrauben - leider ohne Erfolg, ich sehe das so, dass dieser Schlitz nicht zum Rausschrauben dient, sondern die Düse eingepreßt wird und der Schlitz dazu dient, die richtige Einbaustellung zu verwirklichen, d.h., mit der Abschrägung HINTER den Luftstrom.

Wie der Sprit von der Verstellnadel aus in die Düse gelangt, kann ich nicht sehen, weil innen. Aber die Verstellnadel und der Durchmesser, in den sie eintaucht, sind sehr klein und wenn ich die Nadel ganz rausdrehe und die Druckluft auf die Öffnung setze, zischt es aus der Düse hör- und fühlbar heraus.

2. Siebe im Vergaser blinkneu ohne Dreck. Der Tank fast neu, eine Kaffeedose, im Klarsichtschlauch kein Dreck zu sehen. Ohne Benzinpumpe und ohne die externe Membranpumpe läuft der Motor genau so, wie mit allen Benzinboostern in der Kette. Ergo arbeitet das Dosierventil in der Membrankammer korrekt.

3. Fertige Vergasermembranen: ja, das wäre möglich, sie sehen spitze aus und fühlen sich leichtgängig an, aber ich will das nicht besser wissen, als die Leute, die damit Erfahrungen gemacht haben. Immer noch verwunderlich aus meiner Sicht, dass es bei beiden genau gleich zu sein scheint.

4.Verstropfte Kanäle im Vergaser: schließe ich momentan mal aus, mit nur geringer Zulaufhöhe aus der Kaffeedose und zwangsgeöffneten Membranen läuft der Sprit nur so raus.


Übrigens, defekten Simmering am Zweitakter hatte ich auch schon. Damals fing meine RD50 an zu qualmen und beim Gaswegnehmen zischelte sie, wie eine Zündapp, die ja nie ganz die Klappe halten konnte. Normalerweise war der Motor beim Zumachen still. Das Qualmen hörte wieder auf und das Knatterphänomen blieb. Die Kupplung machte Spiränzchen und ich erkannte, dass kaum noch Getriebeöl im Gehäuse war. Der Motor hatte es abgesaugt und verqualmt.

Das war die erste richtige Reparatur (aber nicht die letzte) . Mit einem neuen Simmering lief alles wieder normal.

Mir fällt an meinem Flugmotor auf, dass er wirklich im Leerlauf mager laufen möchte. Er braucht zum Start eine kleine Anfettung und dann noch etwa für 30 Sekungen, aber dann fängt er an zu stolpern und läuft unrund. Wenn ich dann weiter zudrehe, wird er richtig schön sanft und so, wie ich das mir immer vorgestellt habe. Da es keinen Choke gibt, muß ich immer ein bißchen fummeln, bis ich diesen schönen Leerlauf bekomme. Von dem Ziel, die Leerlaufdrehzahl auf 800/min abzusenken, habe ich mich schon wieder gelöst, aber die 1500 bis 1600/min, die mir der DZM anzeigt, sind auch ok. Da dreht der Propeller 600/min, was noch unter dem Wert von Sportflugzeugen mit eimerweise Hubraum liegt. Ohne Piloten rollt der Rumpf dabei auf der Wiese ganz leicht nach vorn. ist aber mit zwei Fingern mühelos zu halten. Beim Kauf riß das Ding so stark an der "Kette", das man ohne Bremse keine Kontrolle hatte. Da ich aber mit meinen Riesenlatschen die Bremsen nicht bedienen konnte, bin ich auf dem Flugplatz damals immer in ganz tiefes Gras gerollt, um zum Stehen zu kommen. Als letzte Möglichkeit war dann die Zündung ausschalten. Aber mit kaputtem Anlasser ist auch das wieder nicht schön, bis der mal wieder an war, konnte es dauern.


Das ist jetzt alles schon mal sehr schön, Anreißen von Hand klappt leider nicht, aber der E-Starter braucht nur zwei Umdrehungen, dann läuft der Motor.

Der Verkäufer hat vom Abmagern des Motors erzählt, möglicherweise ist die Ansaugströmung wirklich so grenzwertig, dass die Membranen extrem empfindlich eingestellt sein müssen. Die erwähnte Abmagerung sei aber nur auf Vollgas gewesen, meinte der Vorbesitzer. Geflogen ist der Kerl trotzdem damit, er ist ein Spitzenpilot und Fluglehrer und hat mir auch nach 250 Flugstunden noch einiges beibringen können. Nur mit der Technik, da kennt er sich nicht so aus.

Danke für das Ausschließen von Zündung und Steuerzeiten. Die Zündung tut es ganz offenbar, aber den Nockenwellenaus- und Wiedereinbau habe ich nirgends dokumentiert. Das war mir nicht wichtig und ich gehe mal davon aus, dass ich es richtig gemacht habe.

Eigentlich würde ich erwarten, dass der Motor ohne Lufi läuft, aber fetter gestellt werden muß, als mit Luftfilter. Die Benzindosiernadeln kann man 4 Umdrehungen rausdrehen, dann fangen sie an zu wackeln und sind quasi voll geöffnet. Die Leerlaufverstellung dagegen möchte der Motor auf nur 1/4 Umdrehung haben, dann läuft er richtig schön. Und so hätte ich für die Hauptmengenverstellung vielleicht 1,5 bis 2 Umdrehungen erwartet, aber nicht 4, so weit waren die nämlich beim Kauf rausgedreht.

So, der Händler öffnet um 13:00 Uhr wieder und ich bin halbwegs fit, werde mal dort aufschlagen.

Gruß

Werner

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